Draußenschule - eine Schule, die Grenzen erweitert

Lernort Heimat – Natur und Kultur vor Ort kennen und pflegen

Seit 2014 führt die Grundschule Lichterfelde ergänzend zum Regelunterricht eine Draußenschule durch. Das heißt Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 4 gehen regelmäßig raus aus der Schule und erkunden die Umgebung als Lernort. Dabei geht es um die Vermittlung unterrichtsrelevanter Inhalte. Es werden in der Draußenschule Fächer wie Deutsch, Mathe oder Sport über Sachkunde und Kunst bis hin zur Musik vermittelt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf ein fächerübergreifendes und teamorientiertes Lernen.

Selbstwirksamkeit und authentische Lernerfahrungen ermöglichen

Während der Draußenschule lernen die Kinder häufig im Team. Sie setzen sich mit ihrer heimatlichen Umgebung ganz konkret auseinander. So kann zum Beispiel die Pferdekoppel zu einem Lernort für Mathe werden, in  dem dort die Malfolge eingeübt wird. Es gibt zahlreiche weiterer Beispiele, die die Grundschule Lichterfelde in ihrem Online-Tagebuch seit 2014 dokumentiert. Durch das Lernen außerhalb der Schule entstehen neue Selbsterfahrungsräume, in denen die Selbstwirksamkeit der Kinder verstärkt wird.

In der Draußenschule werden die Kinder in ihrer Bewegungsfreudigkeit deutlich gefördert und gefordert. Dem Drang nach Körpererfahrung wird ausreichend Raum gegeben, Inhalte werden durch Erfahrungen gebildet, die kindliche Neugierde kann befriedigt werden und die Heimat wird als Lernort erkannt und erkundet von Anfang an.

Nicht nur in der Natur sein heißt Draußenschule, sondern sie bezieht sich generell auf den Lernort außerhalb der Schule. So kann zum Beispiel auch das Heimatmuseum erkundet, ein Besuch in einer ortsansässigen Firma durchgeführt oder eine Tante bei ihrem Hobby besucht werden. Die Draußenschule versteht sich als offenes Lernkonzept, das durch die Lehrenden und die Schülerinnen und Schüler mit Inhalten gefüllt wird.

Hintergrund zur Draußenschule

Das Weltaktionsprogramm der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) wurde von der UNESCO für den Zeitraum von 2015 – 2019 ins Leben gerufen. Durch die BNE werden Lernkonzepte auf bestimmte Kompetenzen ausgerichtet. Dabei stehen auch soziale und persönliche Fähigkeiten, die den jungen Menschen fit für eine globale, komplexe Welt machen, im Mittelpunkt. Die neuen Rahmenrichtlinien, die in den kommenden Jahren in den Schulbetrieb eingesetzt werden sollen, zielen auf die Prinzipien der BNE ab. Mit dem Lernkonzept der Draußenschule kann diese neue Entwicklung in den Schulen ergänzt und transformiert werden.

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat das Projekt der Draußenschule an der Grundschule Lichterfelde 2015 als „ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ gewürdigt.

Bisherige Projektpartner der Draußenschule Lichterfelde

Deutscher Wanderverband, Johannes-Gutenberg Universität Mainz, Unabhängiges Institut für Umweltfragen e.V., Förderverein der Grundschule, Bäckerei Wiese, Märkisch Edel, Kulturlandschaftverein Uckermark e. V., Zooschule Eberswalde, Zahnarztpraxis Jannick, Naturpark Barnim, Forstausstatter Grube Eberswalde, Stadtförsterei Eberswalde, Bauernverband Uckermark e.V.

Laufzeit
06/2017 – 12/2017

Auftraggeber
Grundschule Lichterfelde (Brandenburg)

Kontakt
Florian Kliche

Weitere Informationen
auf der Seite der Schule