Bodenschutz Urban

Die UN Generalversammlung hat das Jahr 2015 zum Jahr des Bodens erklärt. Das Projekt Bodenschutz Urban nutzt diesen Anlass, um Bürgerinnen und Bürger verstärkt für Bodenthemen in urbanen Räumen zu sensibilieren.

Böden gehören zu unseren wichtigsten Lebensgrundlagen. Auf ihnen wächst Nahrung, die wir zum Leben brauchen, sie sorgen für sauberes Grundwasser, sie bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere und sie speichern große Mengen an Kohlenstoff. Gerade in Zeiten des Klimawandels und einer wachsenden Weltbevölkerung sind intakte Böden von großer Bedeutung. Durch das unaufhaltsame Wachstum unserer Städte verschwinden jedoch immer mehr Flächen an fruchtbaren Böden unter Asphalt und Beton, sodass wir den Boden unter unseren Füßen verlieren. In Deutschland werden im Durchschnitt 73 ha Boden pro Tag überbaut. Die Hälfte davon wird vollständig versiegelt. Das entspricht einer Fläche von 102 Fußballfeldern. Trotz dieses Flächenfraßes wird Boden in Städten weiterhin vor allem als potentiell bebaubare Fläche wahrgenommen und seine wichtigen Funktionen werden dabei häufig übersehen. Außerdem werden auf Grund der erhöhten Luft- und Wasserverschmutzung die Böden in Städten durch Schadstoffe besonders hoch belastet. Das Projekt Bodenschutz Urban macht mit unterschiedlichen Aktionen darauf aufmerksam.

Das Ziel des Projektes ist es, die Wichtigkeit des Bodenschutzes in Ballungsgebieten im Bewusstsein der Bevölkerung, regionaler und lokaler Entscheidungsträger sowie der Fachöffentlichkeit zu verankern sowie die Bedeutung lokaler, von Bürgerinnen und Bürgern getragener Aktionen, Projekte und Initiativen, wie beispielsweise Kleingärtnern, Urban Gardening und Farming, Baumpflanzaktionen, Hofbegrünungen etc. sowie neue Trends aus dem Bereich Stadtplanung und Landschaftsarchitektur für den Bodenschutz in Ballungsgebieten hervorzuheben. Dadurch sollen weitere Bürgerinnen und Bürger dazu motiviert werden, sich für ein Mehr an Bodenschutz in ihren Heimatstädten einzusetzen. Darüber hinaus soll eine Vernetzung von Initiativen, Fachöffentlichkeit und Stadt- und Regionalplanung stattfinden und eine breite Diskussion zum Thema urbaner Bodenschutz angestoßen werden. Das Projekt soll darauf hinwirken, dass Stadtplanung vermehrt zukunftsweisend ökologische Aspekte mit einbezieht und der fortschreitenden Versiegelung und Kontamination von Böden in urbanen Räumen entgegenwirkt anstatt sie zu befördern.

Im Rahmen des Projektes wurden zwei Aktionstage zum Thema Bodenschutz in Städten durchgeführt, im September 2015 in den Prinzessinnengärten in Berlin und im September 2016 im Neuland-Garten in Köln, bei denen Vorträge, Podiumsdiskussionen, Workshops, Filmvorführungen und Exkursionen stattfanden, sowie eine Wanderausstellung zum Thema urbaner Bodenschutz erstellt, die in verschiedenen Städten im ganzen Bundesgebiet (Berlin, München, Leipzig, Hamburg und Köln) gezeigt wurde. Die Wanderausstellung „Bodenschutz Urban“ richtet sich an alle, die mehr über die Böden in unseren Städten erfahren wollen. In anschaulicher Weise werden die Grundlagen von Bodeneigenschaften und Bodenfunktionen nähergebracht, typische Stadtböden vorgestellt und die Belastungen von Böden in urbanen Räumen erläutert. Außerdem werden aktuelle Diskussionen und Lösungsansätze im Kontext des urbanen Bodenschutzes vorgestellt. Am 6. Dezember 2016 wird die Ausstellung letztmalig auf der Tagung der Kommission Bodenschutz beim Umweltbundesamt (KBU) „Boden in der Stadt der Zukunft“ im Bundespresseamt in Berlin zu sehen sein.