Energiepflanzenanbau auf stillgelegten Bergbaustandorten in Vietnam - Fortsetzung (CPEP 2)

Im Pilotprojekt Energiepflanzenanbau auf stillgelegten Bergbaustandorten in Vietnam (CPEP – Climate Protection through Energy Plants)  wurde von 2015 bis 2018 erfolgreich gezeigt, dass der nachhaltige Energiepflanzenanbau auf Bergbaustandorten in Vietnam geeignet ist, die Flächenkonkurrenz zu landwirtschaftlichen Flächen für die Produktion von Nahrungsmitteln und die negativen Auswirkungen von Landnutzungsänderungen zu reduzieren und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Auf drei Pilotflächen im Norden und Süden Vietnams wurde erprobt, welche Energiepflanzensysteme für ehemalige Bergbaustandorte geeignet sind. Es konnte nachgwiesen werden, dass im Vergleich zur Nutzung von konventionellem Benzin, Kraftstoff, der mit Bioethanol aus dem Cassava-Anbau auf ehemaligen Bergbaustandorten hergestellt wird, bis zu 49,3 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden können. Damit sind die potentiellen CO2-Einsparungen von Bioethanol aus Cassava von den untersuchten Bergbaustandorten sogar höher als die, welche durch die Nutzung von konventionell hergestelltem Cassava-basierten Bioethanol in Vietnam anfallen, da die negativen klimatischen Auswirkungen von Landnutzungsänderungen bei der Nutzung von Bergbaustandorten sehr viel geringer ausfallen. Darüber hinaus wurde ein Brachflächenkataster für Bergbauflächen bei der Vietnam Environmental Agency (VEA) installiert, ein Report zum Energiepflanzenanbau auf ehemaligen Bergbauflächen veröffentlicht, eine Studie zum Klimaschutzbeitrag des Energiepflanzenanbaus auf den ehemaligen Bergbauflächen und den Verwertungsmöglichkeiten veröffentlicht.

Im Fokus der Fortsetzung des Projektes (CPEP 2) stehen daher gezielte Maßnahmen zur Sicherung und zum Ausbau der bisherigen Ergebnisse des Hauptprojektes, um den für Vietnam neuen nachhaltigen und klimarelevanten Technologieansatz des Pilotprojekts zu sichern und zu verstetigen.

Zur Stärkung der Übertragbarkeit auf andere Flächen werden die etablierten Energiepflanzensysteme am Pilotstandort in Thai Ngyuen (Nordvietnam) in zwei Vegetationsperioden nachbetreut und die langfristige Entwicklung der Umweltparameter erfasst und evaluiert. Die Demonstration der wirtschaftlichen Nutzung von Bergbaufolgeflächen für den Anbau von Cassava zur Bioethanolproduktion soll konzentriert am Standort der südvietnamesischen Provinz Lam Dong durchgeführt werden.

Darüber hinaus wird für zwei Provinzen eine Übersichtskarte von Marginalflächen erstellt, die das Brachflächenkataster für Bergbauflächen aus dem Pilotprojekt ergänzt. Damit soll der vietnamesischen Umwelt-Administration (VEA) ein Instrument für die Verwaltung und Planung der Nachnutzung bzw. Nutzung von Bergbau- und Marginalflächen zur Verfügung gestellt werden.

In enger Abstimmung mit verantwortlichen vietnamesischen Stellen werden rechtliche Aspekte zur Verankerung von Klimaschutz und Renaturierung durch den Energiepflanzenanbau unter dem Mining Law bzw. dem Environmental Law Book analysiert und Entwürfe für ergänzende Vorschriften in enger Abstimmung mit den verantwortlichen Stellen des vietnamesischen Umweltministeriums (MONRE) bzw. der VEA vorgelegt werden.

Projektbegleitend erfolgen abgestimmte Kommunikations- und Schulungsmaßnahmen zur Sensibilisierung und Kapazitätsbildung für vietnamesische Stakeholder aus Regierungseinrichtungen, der Wirtschaft und wissenschaftlichen Einrichtungen als auch Entrepreneurs im Sektor Erneuerbare Energien, nachwachwesende Rohstoffe, Rohstoffabbau, Landwirtschaft und Klimaschutz.

Factsheets aus dem Projekt

Within this project we worked on multiple factsheets that we presented on a conference in Ha Noi, Vietnam. Those factsheets are acessible below.

  1. Bioenergy in Vietnam
  2. Acacia plant
  3. VA06 plant
  4. Cassava plant
  5. Potential climate effects of casava based bioethanol use in Vietnam
  6. Cultivation method of cassava at the post mining site in Lam-Dong
  7. Biogas
  8. Bioethanol
  9. Co-Firing