Weltweiter Bürgerdialog „WWViews on Biodiversity“

Vor dem Hintergrund globaler Wandlungsprozesse in Umwelt, Gesellschaft und Politik rückt die UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ (2011-2020) biodiversitätsassoziierte Problemstellungen auch auf internationaler Ebene stärker in den Fokus. Für die Erhaltung der Biodiversität ist es dabei grundlegend, dass alle Menschen um den Wert der biologischen Vielfalt wissen und auch entsprechend handeln. Der weltweite Bürgerdialog „WWViews on Biodiversity“ setzte sich deshalb das Ziel, Bürgerinnen und Bürger für komplexe ökologische und sozio-ökonomische Zusammenhänge zu sensibilisieren und sie an der Erarbeitung von Lösungsansätzen zum Schutz von Biodiversität zu beteiligen.

Im Vorfeld der 11. Vertragsstaatenkonferenz in Hyderabad (Indien) kamen am 15.9.2012 an 34 Orten in 25 Ländern weltweit jeweils ca. 100 Personen zusammen. Der deutsche Bürgerdialog fand im Museum für Naturkunde Berlin statt. Die Teilnehmer diskutierten über biologische Vielfalt allgemein, über Landnutzungskonflikte bei der Einrichtung von Schutzgebieten, über Meeresschutz und gerechten Vorteilsausgleich. Das Unabhängige Institut für Umweltfragen war für die methodische Begleitung und Moderation des Prozesses verantwortlich.

Im Ergebnis zeigte sich, dass die meisten Menschen durchaus Kenntnisse zur biologischen Vielfalt haben und über den Verlust derselben besorgt sind. Schutzgebiete – auch auf hoher See – wurden als wichtiges Instrument zur Erhaltung von Arten gesehen. Die Ausweitung von landwirtschaftlicher Nutzfläche wurde sowohl von Bürgern in Entwicklungsländern als auch in Industrieländern kritisch gesehen. Darüber äußerten viele Beteiligte ihr Interesse, stärker in Diskussionsprozesse zum Schutz der biologischen Vielfalt eingebunden zu werden.

Die Ergebnisse des weltweiten Bürgerdialogs „WWViews on Biodiversity“ wurden im Oktober 2012 den Delegierten auf der Vertragsstaatenkonferenz in Indien vorgestellt. Der Generalsekretär des Abkommens zur biologischen Vielfalt, Braulio Ferreira de Souza Dias, versprach, die Ansichten der Bürgerinnen und Bürger in die Diskussionen über globale Biodiversitätspolitik einzubringen.

Laufzeit
05/2012 – 11/2012

Gefördert durch
Eigenprojekt des UfU e.V.

Kooperationspartner:
Museum für Naturkunde Berlin

Kontakt
Dr. Michael Zschiesche