RevierUPGRADE. Wir. Jetzt. Nachhaltig

Mit dem 2020 beschlossenen Kohleausstieg ist klar: Auf das Lausitzer und Mitteldeutsche Braunkohlerevier kommt eine sehr grundlegende Veränderung, ein „Strukturwandel“, zu. Noch ist hier die Braunkohleindustrie sehr präsent und prägend. Aber auch zunehmende Abwanderung, Überalterung und schlechte infrastrukturelle Anbindung im ländlichen Raum. Gleichzeitig entwickeln sich im Mitteldeutschen Revier mit Leipzig und Halle zwei Städte, die wachsen und an Attraktivität gewinnen. Mit viel Geld aus der Politik wird nun verhandelt, wie die Zukunft dieser Regionen aussehen soll. Unser Projekt RevierUPGRADE. Wir. Jetzt. Nachhaltig (Antragstitel: „Mein grün-faires-Revier“) will einen Betrag zu diesem Prozess leisten und dabei vor allem junge Menschen in den Blick nehmen. Gemeinsam mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen (ca. 16-27 Jahre) aus der Region wollen wir uns für eine sozial-ökologische Zukunft einsetzen. Das betrifft sehr unterschiedliche Themen, wie z.B. zukünftige (erneuerbare) Energiegewinnung, (solidarische) Landwirtschaft, gemeinnütziges Wohnen, nachhaltige Arbeitsplätze oder gesundheitliche Grundversorgung.

Laufzeit
10/2022 – 09/2025

Dabei stellen wir uns unterschiedliche Fragen: Was heißt „Strukturwandel“ eigentlich für die Menschen vor Ort konkret? Wie sieht eine lebenswerte Zukunft in der Region aus? Wie kann diese auch klimagerecht umgesetzt werden? Welche Themen sind gerade für junge Menschen besonders dringlich? Wie lässt sich eine nachhaltige Beziehung zwischen ländlichen Gebieten und den Großstädten aufbauen? Welche Mitbestimmungsmöglichkeiten gibt es schon? Was brauchen gerade junge Menschen, um sich in den Gestaltungsprozess der Zukunft ihrer Region einzubringen?

Drei Jahre lang werden das UfU und die BUNDjugend Hand in Hand arbeiten, um Bildung und Beteiligung für eine sozial-ökologische Veränderung des Lausitzer und Mitteldeutschen Reviers zu stärken. Mitbestimmung ist dabei immer auch eine Gerechtigkeitsfrage. Für uns ist wichtig, dass möglichst alle Menschen die Möglichkeit haben, sich mit ihren Ideen und Visionen einzubringen. Besonders die Stimmen von jungen Menschen, aber auch gesellschaftlich ausgeschlossenen Gruppen, werden momentan noch viel zu wenig gehört. Damit sich das ändert, werden wir mobil in der Region unterwegs sein, Workshops und Exkursionen organisieren, ein Coaching-Programm anbieten und Vernetzung fördern, um langfristig gemeinsam mit den vielen lokalen Akteur*innen eine junge, zukunftsorientierte und klimagerechte Perspektive für die Braunkohlereviere ins Rollen zu bringen.

Projektaktivitäten

Das ist bisher passiert bzw. erwartet euch noch:

Bleib auf dem Laufenden:

Du möchtest keine Veranstaltung und Aktion aus dem Projekt verpassen? Folge uns auf Instagram und du bekommst rechtzeitig mit, was im Projekt passiert: https://www.instagram.com/revierupgrade/

Workshops vor Ort

Ihr habt Lust, euch in bestimmte Aspekte zum Thema nachhaltiger Strukturwandel zu vertiefen? Dann seid ihr richtig in unseren ca. 3-4-stündigen, kostenfreien Präsenz-Workshops.

11.09.2023: Natur- und Umweltschutz in Cottbus: „Die Lausitz brennt“ (Cottbus)

17.09.2023: DIY Gehzeug-Bau & Talk zu Flächengerechtigkeit (Halle)

30.09.2023: Mehr als Kohle: Strukturwandel in Brandenburg (Potsdam)

05.10.2023: lOst in transformation? Halle im Strukturwandel (Halle)

11.10.2023: Wem gehört die Stadt? Demokratiebildung, Handlungsmöglichkeiten und Klimagerechtigkeit (Cottbus)

30.10.2023: Wasserknappheit & Rechtspopulismus (Leipzig)

28.11.2023: Stadtleben selber machen Misch dich ein, gestalte Halle! (Halle)

04.01.2024: Braunkohle & Wassergerechtigkeit (Leipzig)

11.03.2024: „Neue Rechte“ und Umweltschutz (Halle)

Neue Termine werden laufend ergänzt!

Future Labs

Du möchtest dich in Zukunft selbst mehr engagieren und suchst nach einem konkreten Thema und guten Beispielen, wie Wandel angestoßen werden kann? Dann mach dich mit uns auf den Weg zu Menschen, die nicht meckern, sondern machen und zu Orten, an denen Transformation erlebbar wird. In unserem Future Labs haben wir zwei Tage lang Zeit, uns ausführlicher mit einzelnen Themen auseinander zu setzen und unterschiedliche Engagementmöglichkeiten, ob ehrenamtlich oder auch beruflich, kennen zu lernen. Die Veranstaltungen sind für euch kostenfrei, auch Fahrtkosten können wir erstatten.

03.-04.11.2023: Wassergerechtigkeit und Versiegelung (Leipzig)

02.-03.02.2024: Arbeit, Glück und Lebenszeit (Halle)

12.-13.04.2024: Der Cottbuser Ostsee zwischen Utopie und Realität (Cottbus)

Neue Termine werden laufend ergänzt!

Mobile Angebote mit dem Lastenrad

Wir möchten hören, was euch vor Ort beschäftigt und wie ihr euch einen nachhaltigen Strukturwandel vorstellt! Dafür steigen wir aufs Lastenrad und kommen zu euch. Mit unseren mobilen Angeboten schaffen wir eine Möglichkeit fürs gegenseitige Kennenlernen, für Gespräche und gemeinsame Aktionen. In 2023 waren wir bereits an über 20 Orten, haben mit euch über Kohleausstieg & Klimagerechtigkeit gequatscht, das „Klimagerechtigkeits-Glücksrad“ gedreht, mehrere Regenbänke gebaut, Seedbombs hergestellt, Anregungen gegeben, wie ihr euch beim Mobilitätskonzept in Halle einbringen könnt, lokale Naturschutzideen gesammelt und und und. Auch in 2024 treten wir wieder in die Pedale und freuen uns, euch in Halle, Leipzig, Cottbus und Umgebung zu treffen! Über die Termine halten wir euch auf dem Laufenden.

Coaching-Programm

Ihr bringt euch schon ein oder wollt euch in Zukunft mehr engagieren, euch fehlt aber manchmal etwas das „Handwerkszeug“ dafür? In dieser Empowerment-Reihe vermitteln wir euch verschiedene Skills und Methoden, wie ihr euch für einen nachhaltigen Strukturwandel und eine gerechtere Welt einsetzen könnt: Von Argumentationsstrategien über Aktionskunst bis hin zu Öffentlichkeitsarbeit – und das komplett kostenlos (Präsenz + online)! Die Kosten, inklusive der Fahrten für zwei Präsenzveranstaltungen am Anfang und Ende des Programms, übernehmen wir. Insgesamt gibt es zwei Durchgänge des Programms. Der erste läuft von Oktober 2023 bis März 2024, der zweite ab Herbst 2024. Weitere Infos: https://www.bundjugend.de/projekte/revierupgrade-wir-jetzt-nachhaltig/revierupgrade-coaching/

Der Auftakt

Am 24. März 2023 fand in Leipzig unser Dialogforum „RevierUPGRADE: Wir. Jetzt. Nachhaltig. – Sozial-ökologischer Strukturwandel von jungen Menschen gestaltetet“ statt:

https://www.ufu.de/dialogforum-revierupgrade/

Bei der Veranstaltung kamen rund 60 Akteur*innen und Multiplikator*innen des Mitteldeutschen und Lausitzer Reviers zusammen, die sich schon jetzt gemeinsam mit jungen Leuten für soziale und ökologische Aspekte von Strukturwandelprozessen sowie eine nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung stark machen. Stefan Rostock von Germanwatch stellte zu Beginn das Konzept des „Handabdrucks“ vor, das aufzeigt wie jede*r den Handabdruck seines bzw. ihres gesellschaftlichen und politischen Engagements vergrößern und so zu einer sozial-ökologischen Transformation beitragen kann. Die anschließende Gesprächsrunde mit Vertreter*innen des Jugendforums Nachhaltigkeit Brandenburg (JuFoNa) und der Stadt Cottbus zeigte u.a., dass es zwar einen langen Atem und auch Frustrationstoleranz bei der Arbeit vor Ort braucht. Dann lassen sich jedoch Schritt für Schritt Erfolge verzeichnen. So hat sich das JuFoNa bereits erfolgreich in viele Prozesse der Landespolitik eingemischt, darunter den Brandenburger Klimaplan, die Klimaanpassungsstrategie und die Ernährungsstrategie, es hat diverse Veranstaltungen organisiert und sich in Gremien wie den Nachhaltigkeitsbeirat eingebracht, es war auf großer Vernetzungsradtour unterwegs und hat ein Jugend-Nachhaltigkeits-Festival veranstaltet. In der Stadt Cottbus wiederum wurde das Spiel „Minecraft“ erfolgreich genutzt, um Jugendliche dafür zu begeistern, sich mit ihren Ideen für eine zukünftige Stadtentwicklung einzubringen. Während des Dialogforums sammelten die Teilnehmenden in Workshops außerdem Ideen, wie möglichst diverse und auch neue Zielgruppen angesprochen werden können und wie bereits bestehendes Engagement gefördert werden kann. Dabei entstanden sogar erste konkrete Kooperationsideen, beispielsweise für ein zukünftiges Jugendfestival.