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30. September 2024

In der Berufsbildung liegt ein Schlüssel zur sozial-ökologischen Transformation, da sie den Grundstein für nachhaltiges berufliches, aber auch privates Handeln legen kann!

Unsere Kollegin Larissa Donges hat in der Fachzeitschrift „Außerschulische Bildung“ des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) einen Artikel über das Zusammenspiel von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und politischer Bildung im Rahmen der Berufsbildung veröffentlicht. Der Artikel beleuchtet, wie ein zukunftsorientiertes, wechselseitiges Lernen zwischen politischer Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in die berufliche Bildung Einzug halten kann und zeigt damit Handlungsempfehlungen für eine Transformative Beruflichen Bildung (TBB) auf.

In der beruflichen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE) braucht es den Ansatz der politischen Bildung. Denn es ist entscheidend, in den Berufsschulen und Betrieben, über das individuelle Handeln hinaus, systemisches Denken und demokratieförderndes, kollektives nachhaltiges Handeln zu stärken. Es geht also nicht nur darum zu lernen, wie ich im jeweiligen Beruf punktuell nachhaltiger wirken kann, indem ich beispielsweise als Bäckerin ökologisch angebautes Getreide oder Ökostrom nutze. Entscheidend ist es, auch die komplexen sozialen, ökologischen und ökonomischen Zusammenhänge zu verstehen, die von der Produktion der Rohstoffe über ihre Verarbeitung bis hin zum Verkauf bestehen. Ziel sollte es sein, dass die Auszubildenden ihre Handlungs-, Gestaltungs- und Partizipationsmöglichkeiten als Berufstätige aber auch als Teil der (Zivil-)Gesellschaft erkennen und nutzen. Das heißt in diesem Fall, dass die angehende Bäckerin auch erfährt, dass sie sich beispielsweise durch das Engagement in einer lokalen Nachhaltigkeitsinitiative, durch die Beteiligung an Petitionen, Demonstrationen oder politischen Konsultationsprozessen für eine Agrar- und Ernährungswende einsetzen könnte. Im Rahmen einer solchen Transformativen Beruflichen Bildung (TBB) sollte auch die Thematisierung von Zielkonflikten und Widersprüchen eine Rolle spielen. Denn entsprechend der Konfliktorientierung als wichtiges didaktisches Prinzip der politischen Bildung können so bereichernde Lernanlässe geschaffen werden.

Angesichts multipler Krisen, gepaart mit dem derzeitigen Fachkräftemangel sollte eine Chance darin gesehen werden, Ausbildungsberufe für junge Menschen auch dadurch attraktiv zu machen, dass sie Wissen und Kompetenzen mit auf den Weg bekommen, um ihre eigene Zukunft zu gestalten und unser aller Lebensgrundlagen zu erhalten.

Der Artikel beruht auf Erkenntnissen, die im Rahmen unseres Projektes „KlimaKompetenzen in der beruflichen Bildung stärken – Berufsbilder mit politischer Bildung und BNE zukunftsfähig machen“ (https://www.ufu.de/projekt/bpb/) gesammelt und in ausführlicher Form in der Publikation „Berufliche Bildung zukunftsfähig machen – Synergien zwischen politischer Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) nutzen“ veröffentlicht wurden: https://www.ufu.de/ufu-veroeffentlicht-broschuere-zur-erfolgreichen-integration-von-bne-und-politischer-bildung-in-der-beruflichen-bildung/

Artikel: https://fachzeitschrift.adb.de/berufsbildung-der-zukunft/