UfU Informationen | Ausgabe 14 – Juni 2025 | Jonas Rüffer

Bundesverdienstkreuz für Dr. Michael Zschiesche

UfU Geschäftsführer erhält Bundesverdienstkreuz

Am 17. Februar bekam unser Geschäftsführer Dr. Michael Zschiesche das Bundesverdienstkreuz für sein Wirken in der Umweltbewegung verliehen. Insbesondere sein Einsatz für Bürger- und Umweltrechte wurden ausgezeichnet.

Dr. Michael Zschiesche ist seit 30 Jahren ein wichtiger Akteur im Deutschen Umwelt- und Naturschutz. Aufgewachsen in Eisfeld und angetrieben durch die DDR-Umweltbewegung setzt sich Michael Zschiesche vor allem für die Beteiligung der Zivilgesellschaft und für den transparenten Umgang mit Umweltinformationen ein. Die zahlreichen, aufzuarbeitenden Umweltverbrechen der DDR sind auch Teil der Entstehungsgeschichte des UfU. Als erstes ostdeutsches Umweltinstitut hatte das UfU zum Ziel, Daten über den Zustand von Natur und Umwelt zu erheben und diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Vor dem Hintergrund dieser Motivation, die ostdeutsche Vergangenheit mit Fokus auf Umwelt und Natur aufzuarbeiten, verbinden sich 1991 die Wege vom UfU und von Michael Zschiesche. Angefangen als Student im UfU ist Michael Zschiesche bereits seit 1994 ein ständiges Mitglied im Vorstand des Vereins.

Das Unabhängige Institut für Umweltfragen hat er ausdauernd und geschickt zu einer wichtigen Stimme der bürgerorientierten Umweltschutzbewegung für Gesamtdeutschland geformt. Dass das Institut heute 35 Mitarbeitende an den zwei Standorten Berlin und Halle hat, ist zu großen Teilen seinem weit über das Maß beruflicher Tätigkeit hinausgehendem Engagement zu verdanken.

Seine Tätigkeiten umfassen neben der Leitung des Instituts vor allem die Betreuung nationaler und internationaler Umweltprojekte. Er ist Experte auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsbeteiligung und des Umweltinformationsrechts. Michael Zschiesche setzt sich vor allem dafür ein, dass Umweltverbände ihre Rolle als „Anwälte der Natur“ gut wahrnehmen können. Er hat die einschlägige Aarhus-Konvention und die Umsetzung in Deutschland eng begleitet und ist gefragter Sachverständiger im Bundestag zu allen Fragen, die die Rechte von Bürger*innen und Umweltvereinigungen in Planungsverfahren betreffen. Insbesondere mit der empirischen Herangehensweise an die Entwicklung der Bürger*innen- (und Verbände-) Beteiligung und der Verbandsklagen im Umweltschutz macht Dr. Michael Zschiesche den Sinn der Beteiligung nachweisbar und deckt Schwierigkeiten, die in der Praxis auftreten, auf. Das hat dazu geführt, dass das Institut als NGO-Focal Point der Konvention fungiert und er die Arbeit der NGOs zum Thema Beteiligung und Rechtsschutz unter dem Dach des Deutschen Naturschutzrings koordiniert. Zu seinen Verdiensten gehört unter anderem der Kapazitätsaufbau bei den ostdeutschen Umweltverbänden: mit zahlreichen Handreichungen und Seminaren vermittelte er Strategien für Fundraising, Organisationsentwicklung und Management. Diese Erfahrungen setzte er auch in der europäischen Osterweiterung sowie der bilateralen Zusammenarbeit mit ausländischen NGO z.B. in Russland, der Ukraine, Georgien, Moldawien und Vietnam ein.

Als Institut erfüllt es uns mit Stolz, dass die Arbeit von Michael Zschiesche auf diese Weise gewürdigt wurde. Insbesondere in einer Zeit, in welcher die sozial-ökologische Wende zu stoppen droht, ist es umso wichtiger, dass Menschen in ihrem Einsatz für den Umwelt- und Naturschutz gestärkt werden.

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