Die Bedeutung der CCS-Technologie für eine emissionsarme Energieversorgung in Polen

Polen befindet sich derzeit in der Situation, dass der wirtschaftliche Aufschwung des Landes von einer stark kohlebasierten Energiewirtschaft getragen wird. Dadurch gehört das Land zu den größten CO2-Emittenten in Europa. Gleichzeitig ist Polen als Mitglied der EU konkrete Klimaschutzverpflichtungen eingegangen und muss in den nächsten Jahren seine CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Hier könnte die CCS-Technologie einen Weg aufzeigen, für eine Übergangszeit die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren, ohne den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes zu bremsen.

In dieser Studie wurden die wirtschaftlichen, geologischen, politischen, rechtlichen, finanziellen und sozialen Rahmenbedingungen Polens analysiert, um zu einer Einschätzung zu kommen, welche Bedeutung die CCS-Technologie für eine emissionsarme Energieerzeugung in Polen hat. Den Schwerpunkt der Studie bildet die empirische Untersuchung der gesellschaftlichen Debatte mittels Medienanalyse und Stakeholder-Interviews.

In der Analyse konnte gezeigt werden, dass in Polen gute Voraussetzungen zur Etablierung der CCS-Technologie vorliegen, und auf dieser Weise wirtschaftlicher Aufschwung und die Notwendigkeit Klimaschutz verbunden werden könnten. Allerdings erschweren die hohen Kosten der CCS-Technologie, die fehlende politische Konsequenz bei der Umsetzung der CCS-Richtlinie sowie eine mangelhafte Kommunikation zwischen den gesellschaftlichen Akteuren die Einführung dieser Technologie in Polen. Trotz der anfänglich positiven Erwartungen der Regierung und Wirtschaftsakteure muss festgehalten werden, dass die Technologie derzeit noch nicht ernsthaft für eine emissionsarme Energieversorgung in Polen in Betracht gezogen wird.

Laufzeit
01/2012 – 12/2012

Gefördert durch
Eigenprojekt des UfU e.V.

Kontakt
Almuth Tharan

Weitere Informationen
UfU-Paper 6/2012 , Marta Kaiser
Die Bedeutung der CCS-Technologie für eine emissionsarme Energieversorgung in Polen