Was ist Partizipation?

Umwelt- und Klimaschutz sind komplexe, gesamtgesellschaftliche Gestaltungsaufgaben, für die es das Zusammenspiel verschiedener Akteur*innen braucht. Das Ziel von Partizipation und Beteiligung ist es, die unterschiedlichen Sichtweisen, Bedarfe und Interessen möglichst vieler Menschen zu beachten und in einem Aushandlungsprozess gemeinsam zu tragfähigen Lösungen zu kommen. Internationale Abkommen wie die Aarhus Konvention oder das Escazú Abkommen bilden die rechtliche Grundlage dafür und definieren Mindeststandards für den Zugang zu Umweltinformationen, für Transparenz und die Beteiligung der Öffentlichkeit an umweltrelevanten Entscheidungen sowie für den Zugang zu Gerichten. Beteiligungsverfahren sind für die Teilnehmenden und die Durchführenden ein Gewinn, wenn die Ergebnisse relevant für den weiteren Entscheidungsprozess sind, früh beteiligt wird, sodass Veränderungen der Planung noch möglich sind, und die Anregungen der Teilnehmenden wertschätzend entgegengenommen werden.

Formen der Partizipation

Unter Partizipation verstehen wir zum einen die formelle, rechtlich vorgeschriebene Öffentlichkeitsbeteiligung. Zum anderen umfasst sie verschiedenste Formen zivilgesellschaftlichen Engagements und diverse informelle Formate und Methoden, durch die Bürger*innen, Verbänden und weiteren Akteur*innen ein Mitspracherecht bei umweltrelevanten Entscheidungen eingeräumt werden kann. Dazu zählen beispielsweise Runde Tische, Zukunfts- oder Konsenskonferenzen, Szenarioworkshops, Reallabore und Bürger*innen-Räte.  Zudem ist Partizipation auch ein Grundpfeiler der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Beteiligung und Mitgestaltung. Junge Menschen benötigen hierbei die Erfahrung, dass eine Beteiligung erfolgreich sein kann und nicht folgenlos bleibt.

Unsere Arbeit in dem Themengebiet

Das UfU konzipiert, veranstaltet und moderiert unterschiedliche, oben beschriebene partizipative Prozesse und beteiligt Bürger*innen verschiedener Altersstufen und Stakeholder*innen an der sozial-ökologischen Transformation. Darüber hinaus verfasst das UfU Studien und Empfehlungen zur Ausgestaltung von partizipativen Prozessen und berät zivilgesellschaftliche Organisationen in Hinblick auf Beteiligung, Entwicklung und strategischer Ausrichtung. Im Sinne einer angewandten und transformativen Forschung ist es dem UfU wichtig, auch in seiner wissenschaftlichen Arbeit partizipativ vorzugehen und in einem gemeinsamen Such- und Lernprozess mit Zivilgesellschaft, Politik, Forschung und Wirtschaft Entwicklungspfade hin zu mehr Nachhaltigkeit und sozialer wie ökologischer Gerechtigkeit zu beschreiben.

Unsere Serie zur Aarhus-Konvention:

UfU-Projekte in diesem Themenfeld: