07. April 2022

Energiesparen als Schlüssel zur Energiesicherheit – Suffizienz als Strategie

Einen bisher noch zu stark unterschätzter Faktor im Kampf gegen den Klimawandel stellt das Energiesparen, also die Energiesuffizienz dar. Die Möglichkeit, nicht nur durch den Ausbau von Erneuerbaren Energien die CO2-Emmissionen zu senken, sondern auch durch aktives Senken der Energieverbräuche, rückt jedoch immer stärker in den Vordergrund. Durch den Krieg in der Ukraine und das Gewahrwerden, dass die eigene Energiesicherheit von fossilen Energieträgern abhängig ist, bekommt dieses Thema einen weiteren Grund, zentrales Prinzip politischen Handelns zu werden. Das Unabhängige Institut für Umweltfragen ist eines von 40 Erstunterzeichnern eines Appells aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft, der dazu aufruft, Energiesuffizienz zu einem Leitprinzip zu machen.

 

Energiesuffizienz hat große Potentiale

Die Potentiale Energie einzusparen und damit den Gesamtverbrauch zu senken sind noch lange nicht ausgeschöpft. Erste Erfolge lassen sich bereits durch Verhaltensänderungen erzielen. Dies lehrt das UfU bereits seit über 25 Jahren in seinen Energiesparprojekten an Schulen im gesamten Bundesgebiet. Gemeinsam mit Schüler*innen und Lehrpersonal wird die Schule auf dem Energierundgang und an Projekttagen auf diese Potentiale hin untersucht. Dazu gehört zum Beispiel fachgerechtes Lüften von Innenräumen, vor allem Winter, richtig eingestellte Thermostate sowie Energiesparlampen und LED-Leuchtmittel. Der jetzt veröffentlichte Appell zeigt viele weitere Einsparpotentiale in den Bereichen Verkehr, Wärme, Öffentliche Gebäude, Industrie, Landwirtschaft und Digitalisierung auf. Dabei befähigt das Energieeinsparen die Bürger*innen, direkt im Kampf gegen den Klimawandel mitzuwirken. Sie macht uns unabhängiger und widerstandsfähiger gegen Staaten, die die Menschenrechte missachten und benötigt vergleichsweise nur geringe Investitionen.

 

Es braucht eine Energiesuffizienzpolitik

Die Erstunterzeichner*innen dieses Appels fordern, das Energiesuffizienz als Strategie fest im politischen Handeln verankert wird. Denn wenn Bürger*innen ihre Verhalten und Lebensweisen ändern sollen, geht dies nicht ohne die Unterstützung aus und mit der Politik. Dazu gehören neben zahlreichen Bildungsangeboten auch Ordnungsrecht, Preissignale und eine angemessene politische Kommunikation.

Energiesparen als Schlüssel zur Energiesicherheit - Suffizienz als Strategie (PDF)

Erstunterzeichnende

  • Anja Bierwirth, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
  • Almut Bonhage, Stefan Scheuer Consulting, Brüssel
  • Dr. Benjamin Best, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
  • Prof. Harald Bradke, Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung ISI
  • Klaus Breil, MdB (17. WP), Oberland Consulting, Mitglied Beirat der DENEFF, Bernried a. S.
  • Dr. Lars-Arvid Brischke, ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH
  • Dr. Jutta Deffner, ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am Main
  • Dr. Elisabeth Dütschke, Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung ISI
  • Dr. Hartmut Ehmler, Scientists for Future
  • Prof. Wolfgang Eichhammer, Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung ISI
  • Prof. Dr. Manfred Fischedick, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
  • Dr. Corinna Fischer, Öko-Institut e.V.
  • Prof. Dr. Doris Fuchs, Ph.D., Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • Carl-Otto Gensch, Öko-Institut e.V.
  • Dr. Konrad Götz, ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am Main
  • Dr. Christoph Gran, ZOE-Institut für zukunftsfähige Ökonomien
  • Prof. Dr. Rainer Grießhammer, Universität Freiburg
  • Prof. Dr. Stefan Heiland, TU Berlin
  • Prof. Dr. Peter Hennicke, Wuppertal
  • Prof. Dr. Martin Jänicke, Environmental Policy Research Centre, FU Berlin
  • Leon Leuser, Jacques Delors Institut Paris
  • Dr. Sylvia Lorek, Sustainable Europe Research Institut, Deutschland e.V.
  • Prof. Dr. Kai Nagel, TU Berlin
  • Christian Noll, Deutsche Unternehmensinitiative Energieffizienz e.V. (DENEFF)
  • Prof. Dr. Pao-Yu Oei, Europa-Universität Flensburg
  • Prof. Dr. Flurina Schneider, ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am Main
  • Prof. Dr. Ulf Schrader, TU Berlin
  • Dr. Joachim H. Spangenberg, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
  • Dr. Immanuel Stieß, ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am Main
  • Dr. Stefan Thomas, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
  • Prof. Dr. Christian Thorun, ConPolicy – Institut für Verbraucherpolitik
  • Josephine Tröger, Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung ISI
  • Prof. Dr. Frauke Wiese, Europa-Universität Flensburg
  • Franziska Wolff, Öko-Institut e.V.
  • Prof. Dr. Angelika Zahrnt, Ehrenvorsitzende, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
  • Carina Zell-Ziegler, Öko-Institut e.V. Dr. Hans-Joachim Ziesing
  • Dr. Michael Zschiesche, UfU
  • Florian Kliche, UfU