Tagesschau, TAZ, ZEIT, FAZ und andere Medien berichten über Hochwasserstudie des UfU

Tagesschau, TAZ, ZEIT, FAZ und andere Medien berichten über Hochwasserstudie des UfU

Fast 400.000 Menschen sind in Deutschland von Hochwasser bedroht. So lauten die Überschriften der zahlreichen Meldungen, die über die UfU-Studie im Auftrag der von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag geschrieben wurden. Nachdem die DPA über die Studie berichtete, erscheinen am 11. September unzählige Meldung über die UfU-Studie in allen deutschen Tageszeitungen.

Die Studie untersucht die Daten aus den öffentlich einsehbaren Hochwasserrisikomanagementplänen (HWRP) der unterschiedlichen Flusseinzugsgebiete in Deutschland und unterschiedliche Quellen, welche die Hochwasser‐ und Niedrigwasserrisiken in Deutschland abdecken. Daraus ergibt sich nach Addition der Daten, dass konservativ geschätzt mindestens 384.000 Menschen in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Hochwasser-Ereignis betroffen sein werden.

Studie: Hochwasserrisiken und Dürren in Flüssen und Seen – Kurzgutachten zur Darstellung von Krisengewässern in Deutschland

Die zahlreichen Meldungen der Zeitungen sind durch die Wortkombination UfU + Hochwasser + Studie zu finden. Das UfU möchte in Zukunft weitere Studien zu diesem Thema anfertigen, um auch mögliche Kosten und andere Extremwetterereignisse abzuschätzen.


Publikation: Öffentlichkeitsbeteiligung und Planungsbeschleunigung – Versuch einer ersten Bilanz der 20. Legislatur aus Umweltsicht, Teil 1

Unsere beiden Umweltjuristen Dr. Michael Zschiesche & Tom Grünberger haben in der aktuellen Ausgabe der Natur und Recht ihren Artikel Öffentlichkeitsbeteiligung und Planungsbeschleunigung – Versuch einer ersten Bilanz der 20. Legislatur aus Umweltsicht veröffentlicht.

Die Massen Gesetzen zur Planungsbeschleunigung und die immer wiederkehrenden Versuche, Planung zu verkürzen, führen zu mitunter besorgniserregenden Situationen für Öffentlichkeitsbeteiligung und Naturschutz.

In diesem und einem weiteren Artikel sollen maßgebliche Beschleunigungsgesetze seit 2021 auf ihr Verhältnis zur Öffentlichkeitsbeteiligung und ihren wesentlichen Änderungen in den verfahrensrechtlichen Elementen vorgestellt werden. Allein die Tatsache, dass hierfür ein einzelner Beitrag nicht ausreicht, um alle gesetzlichen Änderungen seit 2021 auf Bundesebene zu skizzieren, macht deutlich, wieviel in vier Jahren im formellen Beteiligungsbereich passierte. Die beiden Artikel werden dennoch nur die wesentlichen Änderungen der im Zuge der Beschleunigung geänderten Bestimmungen der Öffentlichkeitsbeteiligung seit 2021 in den Blick nehmen können.

Ausgangspunkt des ersten Teils ist das Planungssicherstellungsgesetz (PlanSiG), welches noch in der 19. Legislatur im Mai 2020 im Zuge der Corona-Pandemie die Weiterführung aller Zulassungsverfahren in der Bundesrepublik sicherstellen und gleichzeitig die Digitalisierung der Öffentlichkeitsbeteiligung voranbringen sollte. Da dieses Gesetz bis heute grundlegende Auswirkungen auf die Änderungen der Öffentlichkeitsbeteiligung in der 20. Legislatur hatte, werden maßgebliche noch heute relevante Inhalte des PlanSiG skizziert. In diesem Artikel werden sechs einzelgesetzliche Änderungen bzw. Änderungen durch entsprechende Artikelgesetze näher – im Wesentlichen anhand ihrer zeitlichen Entstehung – vorgestellt. Es handelt sich hierbei um das Gesetz zur Beschleunigung des Einsatzes verflüssigten Erdgases (LNGG), das Klimaschutz-Sofortprogramm, welches gleich mehrere Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung betraf, das Gesetz zur Änderung des Energiesicherungsgesetzes und anderer energiewirtschaftlicher Vorschriften (EnSiG), Änderungen im BundesImmissionsschutzgesetz (Fuel-Switch), die EU-Notfallverordnung und die Änderungen im Raumordnungsgesetz-Änderungsgesetz.

Publikation: Öffentlichkeitsbeteiligung und Planungsbeschleunigung – Versuch einer ersten Bilanz der 20. Legislatur aus Umweltsicht, Teil 1

Kasachstan - Neue Projekte für das UfU in der Wasserwirtschaft, Bildung und Landwirtschaft

Am 22. August 2024 fand in der Botschaft der Republik Kasachstan in Berlin ein Treffen statt, welches die Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland auf eine neue Ebene hebt. Bei diesem Round Table, an dem hochrangigen Vertreter aus Kasachstan, darunter der kasachische Vize-Premierminister Kanat Bozumbayev, teilnahmen, wurde ein Memorandum of Understanding (MoU) zwischen dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU), dem kasachischen Landwirtschaftsministerium und dem Kasachischen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft (KazSRIWE) unterzeichnet. Diese Vereinbarung markiert den Beginn neuer Projekte, die nachhaltige Lösungen in den Bereichen Wasserwirtschaft, Bildung und Landwirtschaft zum Ziel haben.

Wie sieht die gemeinsame Zusammenarbeit in Zukunft aus?

Das UfU bringt seine umfangreiche wissenschaftliche Expertise in den Bereichen Wasserwirtschaft, Bildung und Landwirtschaft in verschiedenen Projekten in Kasachstan ein. Diese Projekte zielen darauf ab, nachhaltige Praktiken in der Wasserwirtschaft und der Landwirtschaft zu fördern, die Zivilgesellschaft an umweltpolitischen Entscheidungen zu beteiligen und innovative Ansätze zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln.

Welche UfU-Projekte sind Teil der Partnerschaft?

ZIVIKLI: Das von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderte Projekt stärkt die Beteiligung der Zivilgesellschaft an der kasachischen Klimapolitik. Ziel ist es, die Beteiligung der Öffentlichkeit an umweltpolitischen Entscheidungen zu verbessern und damit die Akzeptanz und Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen zu steigern. Das Projekt trägt zur Schaffung eines inklusiveren Politikprozesses bei, in dem verschiedene gesellschaftliche Gruppen ihre Interessen einbringen können.

UfU-Projekt Zivikli

Projekt4646: Dieses Projekt bietet eine einzigartige Perspektive auf die Wahrnehmung des Klimawandels durch kasachische Landwirt:innen. Zum ersten Mal wurden in Kasachstan umfassende Studien durchgeführt, um zu verstehen, wie die Landwirtschaft auf die Herausforderungen des Klimawandels reagiert. Die Ergebnisse dieser Studien liefern wertvolle Erkenntnisse, die als Grundlage für die Entwicklung von Anpassungsstrategien dienen, die die Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft stärken und Nachhaltigkeit fördern.

UfU-Projekt 4646

CarbonIQ: Mit diesem Projekt unterstützt das UfU die Einführung von „Carbon Farming“-Praktiken in Kasachstan. Diese zielen darauf ab, den CO2-Gehalt im Boden zu erhöhen, die Bodengesundheit zu verbessern und gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern. CarbonIQ trägt dazu bei, die ökologische und landwirtschaftliche Nachhaltigkeit in Kasachstan zu fördern, indem innovative Ansätze zur Bekämpfung des Klimawandels entwickelt und umgesetzt werden.

UfU-Projekt Carbon IQ

Was bedeutet die Kooperation für das UfU?

Für das UfU bedeutet die Kooperation eine wichtige Erweiterung seiner internationalen Partnerschaften und die Möglichkeit, seine Expertise in eine Region einzubringen, die vor ökologischen Herausforderungen steht. Durch die Zusammenarbeit mit kasachischen Institutionen kann das UfU innovative Lösungen entwickeln und umsetzen, die nicht nur für Kasachstan, sondern auch für andere Länder Modellcharakter haben können. Darüber hinaus stärkt die Partnerschaft die Rolle des UfU als führende Institution im Bereich Umweltforschung und nachhaltige Entwicklung.

Was ist für die Zukunft geplant?

Die Zukunft dieser Kooperation sieht vielversprechend aus, da weitere Projekte in den Bereichen Wassermanagement, Bildung und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft geplant sind. Diese Projekte sollen innovative Ansätze zur Lösung globaler Umweltprobleme entwickeln und gleichzeitig den Wissensaustausch zwischen Deutschland und Kasachstan fördern. Geplant sind unter anderem der Ausbau der CarbonIQ-Initiative, die Entwicklung neuer Bildungsprogramme zur Förderung nachhaltiger Praktiken und die Implementierung modernster Technologien im Bereich Wassermanagement.

Mit diesen Initiativen wird die Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland weiter vertieft und es wird erwartet, dass diese Partnerschaft nachhaltige und weitreichende Auswirkungen auf die Region haben wird.


UfU-Projekte in Kasachstan widmen sich den Umweltproblemen in der Landwirtschaft

UfU-Projekte in Kasachstan widmen sich den Umweltproblemen in der Landwirtschaft

Am 17. Juli 2024 hatte das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU) in Berlin die Ehre, eine Delegation aus Kasachstan zu empfangen, darunter Herrn Aslan Abdraimov, den stellvertretenden Minister für Wasserressourcen und Bewässerung, und Frau Aziza Dyussenova, die Erste Sekretärin der Botschaft von Kasachstan in Deutschland. Dieser Besuch war ein wichtiger Schritt in der Zusammenarbeit bei der Bewältigung kritischer Umweltprobleme in Kasachstan.

Während des Treffens gaben UfU-Vertreter, darunter Dr. Michael Zschiesche, Sami Çeltikoğlu und Dr. Arne Reck, einen umfassenden Überblick über laufende und geplante Projekte in Kasachstan und erörterten umweltpolitische Herausforderungen, denen sich Kasachstan heute und in Zukunft stellen muss. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die UfU-Projekte ZIVIKLI, Projekt4646 und CarbonIQ und deren wissenschaftliche Erkenntnisse. Diese Projekte leisten einen einzigartigen Beitrag zu nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken und zur Anpassung an den Klimawandel in Kasachstan.

Warum arbeitet das UfU in Kasachstan?

Kasachstan spielt eine wichtige Rolle in der globalen Lebensmittelversorgungskette. Die Landwirtschaft ist ein entscheidendes Element für die wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung Kasachstans. Mehr als 79,3 % der Landesfläche sind der landwirtschaftlichen Produktion gewidmet – etwa 29.669.700 Hektar Ackerland (Weltbank, 2021; Macrotrends, 2020). Die Landwirtschaft Kasachstans bringt gigantische Exporte von Weizen und Mehl hervor. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) prognostiziert, dass bis 2030 die Weizenproduktion Kasachstans, der Ukraine und Russlands zusammengenommen 25-30 % der weltweiten Weizenexporte ausmachen wird, während es heute bereits 21 % sind. Die Rolle Kasachstans als Nahrungsmittellieferant ist besonders wichtig für den Nahen Osten und Nordafrika und damit auch für deren Nahrungsmittelsicherheit.

Aufgrund des Klimawandels steht die kasachische Landwirtschaft vor Herausforderungen wie Dürren oder Überschwemmungen und einer Veränderung der jährlichen Durchschnittstemperatur, welche die Nahrungsmittelproduktion in Zukunft gefährden könnten, wenn Kasachstan nicht in der Lage ist, seine Landwirtschaft an die sich verändernden Umweltbedingungen anzupassen. Gleichzeitig suchen die kasachischen Landwirte nach alternativen Möglichkeiten, ihre Produkte umweltfreundlich und mit geringeren Auswirkungen auf Boden und Natur zu produzieren, da sich Kasachstan wie andere Länder das Ziel gesetzt hat, seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bis 2050 von über 80 % auf etwa 50 % zu reduzieren (Karatayev et al. 2022). Das Land will außerdem bis 2060 kohlenstoffneutral werden (Weltbank, 2023). Da das UfU über umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Bodenrenaturierung und des Bodenschutzes verfügt, ist es unser Ziel, die Landwirte in Kasachstan bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen und einen Beitrag zur Sicherung der Welternährung bei gleichzeitiger Gewährleistung einer umweltfreundlichen Landwirtschaft zu leisten.

Das Ministerium für Wasserressourcen und Bewässerung von Kasachstan

Die Bereitstellung von Wasser für die Landwirtschaft ist einer der kritischsten Punkte, wenn es darum geht, die Nahrungsmittelproduktion zu sichern. Kasachstan steht vor großen Herausforderungen wie Wasserknappheit für die Landwirtschaft, häufige Dürren und gelegentliche schwere Überschwemmungen aufgrund der sich ändernden klimatischen Bedingungen. Deshalb hat Kasachstan vor einem Jahr ein neues Ministerium gegründet, das Ministerium für Wasserressourcen und Bewässerung. Anders als in Deutschland, wo es kein eigenes Ministerium für diese Thematik gibt, spielt das Ministerium eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung der im Land verfügbaren Wasserquellen und bei der Bewältigung von Klimaextremen. Um dies zu unterstützen, liefert das UfU strategische Erkenntnisse aus seinen Projekten für einen robusten Rahmen zur Umsetzung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken. Das Ministerium ist bestrebt, die im Rahmen dieser Projekte entwickelten Daten und Strategien zu nutzen, um die nationale Politik zu informieren und praktische Lösungen vor Ort umzusetzen.

Besuch von kasachischen Studenten

Am 18. Juli 2024 empfing das UfU im Rahmen des „Landwirtschaftlichen Praktikumsprogramms in Brandenburg“ von Apollo e.V. auch Studierende mit landwirtschaftlichem Hintergrund von verschiedenen kasachischen Universitäten. Die Studierenden wurden über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und die innovativen Lösungen, die in den Projekten des UfU umgesetzt werden, informiert. Die von Sami Çeltikoğlu und Dr. Arne Reck geleitete Veranstaltung weckte großes Interesse am CarbonIQ-Projekt, insbesondere an dessen Potenzial, landwirtschaftliche Praktiken in Kasachstan zu verändern.

Der Besuch der kasachischen Delegation an der UfU war ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Umweltkooperation zwischen Kasachstan und Deutschland. Die ausführlichen Gespräche und Projekteinblicke bildeten eine solide Grundlage für die künftige Zusammenarbeit mit dem Ziel, nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken und die Klimaresilienz in Kasachstan zu verbessern. Das UfU ist weiterhin entschlossen, Kasachstan auf seinem Weg zu ökologischer Nachhaltigkeit und Klimaanpassung zu unterstützen.

UfU Projekte in Kasachstan

Projekt 4646

Ziel des Projektes „Projekt4646“ ist eine Machtbarkeitsstudie zu den Themen „Klimawandel in der Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Know-how-Transfer zwischen Deutschland und der Republik Kasachstan“ und umfasst zwei Studienphasen. Im ersten Schritt erfolgt eine Vorstudie über die Wahrnehmung des Klimawandels durch Landwirt*innen, politische Entscheidungsträger*innen und landwirtschaftliche Akteur*innen anhand von Befragungen im Fokusgruppenformat. Im zweiten Schritt erfolgt eine direkte Befragung von Landwirt*innen bezüglich der Wahrnehmung der Klimakrise mittels einer Umfrage.

UfU Projekt 4646

Projekt CarbonIQ

Mit der Pilotstudie „CarbonIQ“ soll eine Entscheidungsgrundlage für die Durchführbarkeit von „Carbon Farming“ in Kasachstan als wichtige Umwelt- und Klimaschutztechnologie geschaffen werden.  Konkret zielt das Projekt „CarbonIQ“ darauf ab, das Potenzial der Kohlenstoffspeicherung in den Böden Kasachstans zu bewerten, die Kapazität für „Carbon Farming“ abzuschätzen und wichtige Effekte wie die Förderung der Biodiversität zu untersuchen. „CarbonIQ“ unterstützt auch die wirtschaftliche Nachhaltigkeit, indem das Potenzial der Kohlenstoffspeicherung im Boden für die Landwirt*innen nutzbar gemacht wird. Auf diese Weise können Landwirt*innen konkret sehen, wie sie durch nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken sowohl einen Beitrag für die Natur als auch für ihr eigenes Einkommen leisten können.

UfU Projekt CarbonIQ

Erfolgreiche Abschlussveranstaltung in Birkenwerder mit beeindruckenden Ergebnissen!

Foto von analogicus auf pexels - Energiesparen

18. Juli 2024

Erfolgreiche Abschlussveranstaltung in Birkenwerder mit beeindruckenden Ergebnissen!

Am vergangenen Freitag fand die Abschlussveranstaltung des Energiesparprojektes in Birkenwerder statt. Bürgermeister Stephan Zimniok zeichnete die Teilnehmer aus der Grundschule Pestalozzi, den Kitas Birkenpilz, Festung Krümelstein und Rumpelstilzchen sowie dem Rathaus Birkenwerder für ihr Engagement aus.

Diese Erziehungs- und Bildungseinrichtungen haben mit dem UfU in den letzten vier Jahren jeweils Energiesparprojekte durchgeführt. Diese Energiesparprojekte, welche das UfU seit mehr als 25 Jahren an Schulen und Kitas in Deutschland durchführt, haben mehrere Ziele: Zum einen soll durch Änderung des Nutzerverhaltens der Ressourcenverbrauch gesenkt werden. Zum anderen sollen vor allem die Kinder und Schüler*innen durch eben diese Änderung des Nutzerverhaltens Selbstwirksamkeit erfahren und anhand des Verbrauchs der eigenen Schule/Kita lernen, dass sie etwas bewegen können.

Dazu veranstaltet das UfU zahlreiche Projekttage zu Energie, Klimaschutz, Heizen, Ressourcenverbrauch und anderen Themen und schließt dabei auch das Lehrpersonal und Erzieher*innen mit ein.

Im Rahmen des Energiesparprojektes Birkenwerder wurden unter anderem umfassende Schulungen für die Mitarbeiter*innen des Rathauses sowie Erzieher*innen-Schulungen für die Kitas durchgeführt. So können die Lehrende ihr Wissen direkt an die Kinder weitergeben.

Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie konnten bedeutende Einsparungen erreicht werden: Insgesamt wurden Einsparungen von fast 14.000€ erreicht. Betrachtet man nur die beiden vergangen Jahre sind Einsparungen von 48.500€ erzielt worden. Insbesondere für Kommunen mit mehreren Schulen, sind die Energiesparprojekte besonders interessant, dass sie die oft klammen Kassen etwas entlasten, eine sinnvolle Bildungsmaßnahme sind und gleichzeitig auch etwas für den Klimaschutz tun. Die Umsetzung dieser führte zu insgesamt 22,24 Tonnen weniger CO2-Emissionen beim benötigten Strom und 89,83 Tonnen weniger CO2-Emissionen durch Einsparungen bei der Wärme.

Besonders bemerkenswert ist, dass der Erfolg des Projekts ausschließlich durch Veränderungen im Nutzerverhalten erzielt wurde und nicht etwa durch neue technische Ausstattung oder Sanierung. Abschließend rief Bürgermeister Zimniok dazu auf, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen und das Engagement für eine nachhaltige Entwicklung fortzusetzen.

Wer mehr über unsere Energiesparprojekte wissen möchte findet hier Informationen: https://www.ufu.de/energiesparen-an-schulen/

Eure Schule oder Kita soll auch mitmachen? Schreibt eine E-Mail an oliver.ritter@ufu.de


Bessere Beteiligungsportale für Europa – Leitfaden mit Good-Practice Beispielen ist online!

17. Juli 2024

Der Leitfaden Aarhus Digital mit internationalen Good-Practice Beispielen für Beteiligungsportale in Umweltfragen ist online. Er bietet eine Übersicht über Good-Practices für die Gestaltung von digitalen Beteiligungsportalen in 11 Ländern, mit einem Fokus auf Beteiligung bei Umweltverträglichkeitsprüfungen. Online-Beteiligungsportale für die Zivilgesellschaft gibt es sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene. Ihr Ziel ist es, alle Informationen zu bestimmten Beteiligungsverfahren zu bündeln.  

Der Leitfaden richtet sich insbesondere an die Umweltbehörden der EU-Mitgliedstaaten, die Beteiligungsportale umsetzen und betreiben. Behörden können sich mit Hilfe des Leitfadens gezielt über die Empfehlungen zur digitalen Öffentlichkeitsbeteiligung nach der Aarhus-Konvention informieren und sich von den Good-Practice-Beispielen aus verschiedenen, auch außereuropäischen Ländern inspirieren lassen. Darüber hinaus dient er auch der Zivilgesellschaft als Überblick über die unterschiedlichen digitalen Möglichkeiten zur effektiven Beteiligung. 

Eine länderübergreifende Studie des UfU hat gezeigt, dass die Ausgestaltung von Umweltverträglichkeitsprüfungsportalen (UVP-Portalen) in fast allen europäischen Ländern mangelhaft ist und damit die Aarhus-Konvention nicht vollständig umgesetzt wird. Dabei ist effektive Öffentlichkeitsbeteiligung in Umweltfragen ein zentraler Bestandteil für solide Planungs- und Genehmigungsentscheidungen und stärkt die demokratische Teilhabe. Digitale Beteiligungsportale können entscheidend dazu beitragen, formelle Beteiligungsverfahren zu vereinfachen und zugänglicher zu machen. 

Der Leitfaden gibt einen Überblick über die wichtigsten Funktionen und Anforderungen an gute Beteiligungsportale und wird durch Good-Practice-Beispiele aus 11 Ländern veranschaulicht. Folgende Länder wurde von uns untersucht: Deutschland, Estland, Frankreich, Irland, Kanada, Kasachstan, Österreich, Slowenien, Spanien, Ukraine und die USA.  

Die Good-Practices haben wir in folgenden Kategorien gesammelt:  

  • Ein zentrales Portal: Um Bürger*innen erfolgreich zu beteiligen ist es notwendig, dass es ein zentrales Beteiligungsportal gibt, welches alle Umweltverträglichkeitsprüfungen unabhängig von der Zuständigkeit der Behörde innerhalb eines Landes auflistet.  
  • Kartenfunktion: Mit einer graphischen Übersicht über die aktuell laufenden UVP-Verfahren können sich Bürger*innen auf einfachem Wege informieren, ob es Verfahren in der Heimatregion oder einen bestimmten Ort von Interesse gibt. 
  • Dokumentenmanagement: Eine übersichtliche Bereitstellung der Dokumente, leicht verständliche Ablagesysteme und nicht-technischen Zusammenfassungen sind für eine erfolgreiche Beteiligung notwendig.  
  • Kommentarfunktion: Mithilfe einer Kommentarfunktion können Stellungnahmen schnell und einfach abgegeben und leichter von den Behörden ausgewertet werden. 
  • Archivfunktion: Die Archivfunktion ermöglicht den Nutzer*innen das Suchen und Einsehen von bereits abgeschlossenen Verfahren.  
  • Apps und Chatbots: Apps und Chatbots könne eine besonders nutzungsfreundliche und effektive Öffentlichkeitsbeteiligung gewährleisten und mit bestehenden UVP-Portalen verknüpft werden. 
  • Darüber hinaus sollten die Behörden mehr über Social Media auf Beteiligungsportale und digitale Verfahren aufmerksam machen.  

Der Leitfaden bietet außerdem Hintergrundinformationen zur Aarhus-Konvention, eine Toolbox für digitale Öffentlichkeitsbeteiligung und weiterführende Informationen zu digitalen Erörterungsterminen. 


Broschüre zur Integration von BNE und politischer Bildung in der beruflichen Bildung

10. Juni 2024

UfU veröffentlicht Broschüre zur erfolgreichen Integration von BNE und politischer Bildung in der beruflichen Bildung

Eine politische Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) kann systemisches Denken als Schlüsselqualifikation zum Lösen komplexer Probleme fördern

Mit der Förderung von Kritik- und Reflexionsfähigkeit befähigt eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Lernende zu zukunftsfähigem Denken und Handeln, unter Berücksichtigung planetarer Grenzen. Dieses Wissen soll helfen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Häufig wird bisher leider vor allem auf individuelles Handeln und Konsumentscheidungen fokussiert. Das Verständnis von kollektiven Handlungsprozessen sowie bestehenden Macht- und Herrschaftsverhältnissen, die wichtige Entscheidungen für eine gute Zukunft für alle Menschen maßgeblich prägen, werden häufig vernachlässigt.

Um die multiplen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich anzugehen, sind politische, wirtschaftliche, soziale und ökologische Veränderungen auf globaler Ebene nötig. Die didaktischen Kenntnisse aus der politischen Bildung, in denen Menschen zum Hinterfragen, Widersprechen, Andersdenken und Ausprobieren ermutigt werden (Eicker & Holfelder, 2020), könnten die Konzepte der BNE bereichern und politisches Handeln fördern ohne zu indoktrinieren.

Gerade der Bereich berufliche Bildung, zu dem sowohl die Berufsschulen als öffentliche Bildungseinrichtungen, als auch wirtschaftliche Betriebe gehören, sollte zunehmend als Erfahrungs- und Gestaltungsraum gesellschaftlicher Transformation verstanden werden. 1,22 Millionen Menschen in Deutschland, die sich zurzeit in der beruflichen Ausbildung befinden (Statista, 2024) dürfen nicht nur berufsspezifische Lerninhalte vermittelt bekommen, sondern müssen unbedingt zu kritischem und systemischem Denken angeregt werden, um die Zusammenhänge komplexer globaler Zustände verstehen, reflektieren und hinterfragen zu können. Die dadurch erworbenen Handlungs- und Gestaltungskompetenzen befähigen Lernende, Prozesse im Sinne der sozial ökologischen Transformation an ihren Berufsschulen, Betrieben und künftig in der Gesellschaft aktiv mitzugestalten.

Ansätze, wie das gelingen kann, finden sich an der Schnittstelle zwischen beruflicher Bildung für nachhaltige Entwicklung und politischer Bildung. Dazu beschäftigten wir uns zwischen Juli 2023 und Mai 2024 explorativ im Projekt „KlimaKompetenzen in der beruflichen Bildung stärken: Berufsbilder mit politischer Bildung und BNE zukunftsfähig machen“ mit über 100 Akteur*innen und Expert*innen in 3 Veranstaltungen. Die gewonnenen Erkenntnisse haben wir in einer Broschüre gebündelt.

Berufsschulleitungen, -lehrer*innen, -schüler*innen, Ausbildungsbetriebe, Multiplikator*innen, Bildungsträger sowie Vertreter*innen von strukturell relevanten Bereichen (z.B. Kultusministerkonferenz (KMK), Berufsschulverbände, Gewerkschaften) und weitere interessierte Leser*innen finden in dieser Broschüre Anregungen und praktische Handlungsempfehlungen zu folgenden Fragestellungen:

  • Wie kann (B)BNE als politischer Lernprozess gestaltet werden?
  • Wie kann (politische) BNE stärker im berufsspezifischen Kontext verankert werden?
  • Wie kann mehr nachhaltige und politische Praxis in der Berufsbildung gelebt werden?

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Teilnehmenden unserer Veranstaltungen im Rahmen dieses Projekts, die mit ihrem Wissen und ihren praktischen Erfahrungen maßgeblich an der Entstehung dieser Handreichung mitgewirkt haben!

Zur Broschüre

Umwelt braucht aktive Demokratie – UfU ruft zur Wahl am 09. Juni auf!

06. Juni 2024

Umwelt braucht aktive Demokratie – UfU ruft zur Wahl am 09. Juni auf!

Am kommenden Sonntag wird überall in Deutschland das Europäische Parlament gewählt, zudem finden in zahlreichen Bundesländern – so in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt – Kommunalwahlen statt. Das UfU ruft dazu auf, die Wahlchance wahrzunehmen und die Demokratie zu stärken. In Zeiten wachsender rechtspopulistischer und rechtsextremer Positionen ist es besonders wichtig, nicht „wahlmüde“ zu werden und demokratischen Parteien, welche sich für eine Nachhaltige Entwicklung einsetzen, den Rücken zu stärken.

Denn eine gute Zukunft für alle kann nur gelingen, wenn Umweltschutz ernst genommen und der menschengemachte Klimawandel anerkannt wird sowie notwendige und ambitionierte Maßnahmen umgesetzt werden. Rückhalt und die konkreten Realisierungen finden dabei auf vielen gesellschaftlichen Ebenen statt: sowohl lokal vor Ort, beispielsweise durch Maßnahmen in den Bereichen Stadtgrün und nachhaltige Mobilität, sowie bis hin zur europäischen Ebene und darüber hinaus, beispielsweise durch die Gestaltung von weitsichtiger wie solidarischer Klimapolitik. Deshalb spielen die Wahlen auf allen Ebenen eine Rolle.

Die Rahmenbedingungen, in denen wir uns als Umweltorganisation tagtäglich bewegen, sind maßgeblich von der Politik mitgestaltet. Diese haben erheblichen Einfluss darauf, welchen impact unsere Arbeit haben kann. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen – von der Klimakrise über den Schutz der Biodiversität bis hin zur Sicherung einer nachhaltigen Lebensweise – erfordern mutige und entschlossene Entscheidungen. Diese benötigen Druck und Mandate aus der Zivilgesellschaft. Deshalb zählt am Sonntag jede Stimme. Das UfU ermutigt daher nachdrücklich zur Stimmabgabe!

Autorin: Alina Beigang, UfU.


Ausgezeichnetes UfU-Projekt: kliQ 2.0 ist KlimaSchutzPartner des Jahres 2024

16. Mai 2024

Ausgezeichnetes UfU-Projekt: kliQ 2.0 ist KlimaSchutzPartner des Jahres 2024

Eigene kreative Ideen der Schülerinnen und Schüler zum Energiesparen und Klimaschutz umsetzen. Das ist die Grundidee des Projekts kliQ 2.0. Im laufenden Schuljahr 2023/24 machen zehn Schulen aus dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf mit und können bereits beachtliche Erfolge vorweisen. Das Projekt wurde gerade bei den Berliner Energietagen mit dem Publikumspreis als „KlimaSchutzPartner des Jahres 2024“ ausgezeichnet.

Das Fachpublikum der Berliner Energietage hatte die Wahl zwischen 18 eingereichten Projekten, kliQ 2.0 erhielt mit Abstand die meisten Stimmen. Der Preis wurde in der Berliner IHK durch Britta Behrendt, Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt, überreicht und ist mit 1.000 Euro dotiert. Anstatt nur theoretisches Wissen über den Klimawandel zu vermitteln, steht bei kliQ 2.0 das praktische Lernen und Umsetzen im Fokus. Junge Menschen können so direkt zum Energiesparen und Klimaschutz beitragen.

Klassenräume werden z.B. mit Nebelmaschinen eingenebelt, um energiesparendes und gleichzeitig pandemietaugliches Lüftungsverhalten zu verstehen. Lufttemperaturen werden gemessen, um keinen Kubikmeter Erdgas zu verschwenden. Mit Wärmebild-Kameras werden die Schwachstellen der Gebäudehüllen herausgefunden. An der Wilma-Rudolph-Schule wurde eine Challenge gestartet, welche Gruppe die effektivste Wärmedämmung um einen Schuhkarton baut. Zum Verständnis von Stromverbrauch wurde die Leistungsaufnahme von Elektrogeräten gemessen und die ermittelte Leistung als mechanische Leistung mit einem Fahrrad erbracht. Lichtschalter wurden markiert, um die Fensterreihe der Lampen frühzeitig ausschalten zu können.

Zur Anerkennung des Engagements werden die aktivsten Gruppen zu Fahrradkino-Events eingeladen. Lustige oder spannende Kurzfilme werden in ihrer Sporthalle oder Aula gezeigt. Der Strom dafür wird von jeweils 10 Schüler*innen auf Fahrrädern mit Generatoren selbst erzeugt bzw. „erstrampelt“. Ein oftmals mitreißendes Event für die gesamte Schulgemeinschaft.

Klimaschutz und Energiesparen an Schulen lohnen sich, auch finanziell. Zum einen sind Schulen mit den dazugehörigen Sportanlagen die größten Energieverbraucher unter den öffentlichen Gebäuden. Für eine mittelgroße Schule fallen rund 150.000 Euro an Energiekosten pro Jahr an. Zum anderen ist es wichtig, Schülerinnen und Schüler für das Thema Klimaschutz zu begeistern. Durch konkrete Energiesparprojekte tragen Schüler*innen das Gelernte aus der Schule nach Hause und die Projekte entfalten Breitenwirkung.

Im Rahmen des Projekts erhalten die interessierten Schulen bei ihren Aktivitäten zur Senkung des Energieverbrauchs und Maßnahmen zum Schutz des Klimas professionelle Unterstützung. Die Expert*innen des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen UfU e.V. helfen, die kreativen Ideen auch praktisch umzusetzen.

Ziel des im laufenden Schuljahr deutlich erweiterten Projekts „klimafreundliches Quartier kliQ 2.0“ ist es, reale Einsparungen in den Schulen zu erzielen und zu dokumentieren. Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt mit Mitteln des Berliner Energie-und Klimaschutzprogramms (BEK) sowie durch den Bezirk Steglitz-Zehlendorf gefördert. Durch die Kombination der Fördermittel des BEK und des Bezirks konnte das Projekt im Schuljahr 2023/24 deutlich ausgeweitet werden.

Die Erfolge des Projekts zeigen sich auch in der Praxis. So konnte beispielsweise der Heizenergieverbrauch an der Wilma-Rudolph-Schule 2023 gegenüber dem Jahr 2022 witterungsbereinigt um 7% reduziert werden. Das bringt nicht nur finanzielle Einsparungen von über 10.000 Euro allein an dieser Schule, sondern bedeutet auch verringerte CO2-Emissionen und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Besondere Erfolge gab es in einzelnen Gebäuden der Mühlenau-Grundschule. Im Hauptgebäude konnte 35% der Heizenergie eingespart werden, in der Sporthalle ca. 37% beim Stromverbrauch.

2024 hat das Projekt zusätzlichen Schub durch das Frei Day-Programm erhalten: Schüler*innen bearbeiten an einem Tag pro Woche selbst gewählte Aktionen zum Thema Nachhaltigkeit. Eine der Frei Day-Schulen ist die Anna-Essinger-Grundschule in Zehlendorf. Pionier ist die Schweizerhof Grundschule, die bereits seit 3 Jahren mit Begeisterung beim Frei Day dabei ist. Unlängst bekam die Schule Besuch aus Bulgarien. Die Delegation von dort ließ sich Vorgehensweise und Erfolge live vorführen.

Ursprung des Projekts kliQ 2.0 ist u.a. die Initiative engagierter Bürger*innen, die ihren Kiez zwischen Krumme Lanke, Onkel Toms Hütte und Oskar-Helene-Heim immer stärker zu einem klimafreundlichen Quartier („kliQ“) entwickeln wollen. Dazu kamen das BNE-Zentrum und engagierte Lehrkräfte, die für die Bildung ihrer Schützlinge in Sachen Klimaschutz brennen.

Weitere Infos zum Projekt gibt es hier:
https://www.klimaschutzpartner-berlin.de/projekt/kliq-20-klimaschutzprojekte-an-schulen-in-steglitz-zehlendorf-628


Aktive Klima-Schulen der Stadt Oranienburg auch 2024 ausgezeichnet

25. April 2024

Was können wir an unserer Schule tun, um schnellstmöglich klimaneutral zu werden? Mit viel Engagement und kreativen Ideen sind Schülerinnen und Schüler von sechs städtischen Schulen in Oranienburg aktiv geworden. Sie wurden am 25. April 2024 bei einer Festveranstaltung in der Orangerie des Schlossparks Oranienburg durch Bürgermeister Alexander Laesicke geehrt.

Schulen gehören zu den höchsten Energieverbrauchern unter den öffentlichen Gebäuden. Klimaschutz und Energiesparen in Bildungseinrichtungen bringen damit einen dreifachen Gewinn: Die Haushaltskasse der Stadt wird geschont, das Klima weniger durch Emissionen belastet und die Schülerinnen und Schüler können das Gelernte auch zu Hause anwenden, mit der entsprechenden Breitenwirkung.

Die Stadt Oranienburg hat im April 2024 erstmals Klimaaktionstage durchgeführt. Eine Energiemesse auf dem Schlossplatz, Filmvorführungen, Vorträge und Entdeckertouren waren nur einige der Programmpunkte. Ein Highlight war die Abschlussveranstaltung der aktiven Klimaschulen am 25. April 2024 in der Orangerie des Schlossparks Oranienburg. Die teilnehmenden Schulen wurden durch Bürgermeister Alexander Laesicke in einem feierlichen Rahmen geehrt.

„Kinder sollen eigentlich viel von Erwachsenen lernen. Dabei gilt das gleiche auch umgekehrt: Ihr seid in vielen Dingen viel näher am Zahn der Zeit und dürft den Erwachsenen auch gerne sagen, wenn ihr wisst, wie etwas bessergeht. Gerade wenn es um so etwas Wichtiges wie den Klimaschutz geht“, ermunterte Bürgermeister Alexander Laesicke die Schülerinnen und Schüler, ihr erworbenes Klima-Wissen weiter zu streuen.

Im Jahr 2022 hat die Stadt Oranienburg ein Klimaschutz- und Energiesparprojekt für ihre städtischen Schulen gestartet. Es wird vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen – UfU e.V. und dem Klimaschutzmanagement der Stadt Oranienburg durchgeführt. Im April 2024 konnten bereits zum zweiten Mal die aktiven Klima-Schulen der Stadt ausgezeichnet werden. Daniel Buchholz leitet das Kompetenzzentrum Klimaneutrale Schulen im UfU und ist begeistert: „Eigene Ideen entwickeln und diese gemeinsam in der Schule umsetzen: Das macht Kids richtig Spaß. Sie starten vor Ort ganz unterschiedliche Aktionen für mehr Klimaschutz. Fast nebenbei senken sie dabei die Energiekosten der Stadt und machen uns alle unabhängiger von teuren Energieimporten. Besser geht es kaum.“

Die Energiesparprojekte sind eine bewährte Kombination aus praktischen Experimenten und Projekten sowie Unterrichtseinheiten. Die Schülerinnen und Schüler bilden Energieteams, besichtigen mit Hausmeistern die Heizungsanlage und führen zahlreiche Messungen in der eigenen Schule durch. Im laufenden Schuljahr wurden vermehrt Langzeitmessungen mit sog. Datenloggern durchgeführt und ausgewertet. Außerdem war diesmal das richtige Lüftungsverhalten ein Hauptthema. Dabei kommt eine Nebelmaschine zum Einsatz, die gesundheitlich unbedenklichen Diskonebel im Klassenraum verteilt, bis der Raum komplett eingenebelt ist. Anschließend können verschiedene Lüftungsmethoden ausprobiert werden, und anhand des Nebels kann schnell gesehen werden, welche Lüftungsmethode die effektivste ist: Querlüftung

Im Unterricht und in AGs beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit Fragen des Klimaschutzes und erarbeiteten eigene Ideen und Lösungen, mit denen an der Schule nachhaltig Energie gespart werden kann. So erfahren sie Selbstwirksamkeit und werden aktiv in die Prozesse der Schule eingebunden. Zum ersten Mal fand in diesem Schuljahr eine Fortbildung speziell für Hausmeister statt. Die Teilnehmenden von 16 Schulen und weiteren öffentlichen Gebäuden informierten sich über Energiekennwerte, Heizkurven, Absenktemperaturen und die wichtige Frage, wer in welcher Organisationseinheit die richtige Ansprechperson für gewünschte Änderungen ist.

„Das Schulprojekt ist ein wichtiger Beitrag für die angestrebte Klimaneutralität von Oranienburg“, erklärt Johanna Hornig, Klimaschutzmanagerin der Stadt. „Mit dem vielfältigen Programm der Klimaaktionstage zeigt Oranienburg, dass es die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz auch darüber hinaus ernst nimmt und umfassend voranbringen möchte.“

Das gemeinnützige Umweltforschungsinstitut UfU unterstützt das Klimaschutzmanagement der Stadt Oranienburg bei der Durchführung der Projekte in den Schulen. Projektleiter Oliver Ritter vom UfU sieht die Erfolge: „Es wurde schon viel erreicht und wir freuen uns, dass die Stadt Oranienburg das Sparpotenzial auch in den kommenden Jahren gemeinsam mit uns heben will. In dieser Runde haben mehr als 200 Schülerinnen und Schüler direkt teilgenommen, die mit den Aktionen an ihren Schulen insgesamt 2.300 Schülerinnen und Schüler erreicht haben.“

Bei der feierlichen Veranstaltung am 25. April 2024 in der Orangerie im Schlosspark Oranienburg haben mehrere Schulen ihre Projekte und Aktionen vorgestellt. Entsprechend vielfältig waren die Darbietungen der Schulklassen, die nacheinander mit ihren Lehrkräften auf die Bühne kamen. Sie stellten selbstgedrehte Videos, Klima-Gedichte, einen selbstgebauten Solar-Roboter und ein eigens komponiertes Lied vor. Rund 100 Kinder und Lehrkräfte waren bei der feierlichen Veranstaltung in der Orangerie dabei, die mit einem turbulenten Klima-Quiz für alle begann. Als teilnehmende städtische Schulen wurden in diesem Schuljahr ausgezeichnet: Comenius Grundschule, Grundschule Germendorf, Havelschule (Grundschule), Jean-Clermont-Oberschule, Neddermeyer Grundschule Schmachtenhagen und die Waldschule (Grundschule).

Das Klimaschutz- und Energiesparprojekt der Stadt Oranienburg hat damit auch im zweiten Jahr seine Wirksamkeit unter Beweis gestellt und ist ein Erfolg. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte und vom UfU betreute Projekt wird im kommenden Schuljahr fortgesetzt. Bis 2025 soll der Energieverbrauch der Schulen weiter kontinuierlich gesenkt und Nachhaltigkeitsthemen an Oranienburgs Schulen verankert werden. Das Projekt geht auf einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2021 zurück, der darauf abzielt, die Themen Klimaschutz und Energie stärker in die schulinternen Abläufe und Lehrpläne zu integrieren und weiter in die Bevölkerung zu tragen.

Auch die Stadt Oranienburg berichtet über die diesjährige Auszeichnungs-Veranstaltung für Schulen auf ihrer Webseite: https://oranienburg.de/index.php?object=tx,2967.5&ModID=7&FID=2967.4481.1