Jugendengagement für Nachhaltigkeit stärken durch Dialog und transformatives Lernen (JuNast)

Neue Studie des Umweltbundesamtes

Obwohl die Angst vor Umweltverschmutzung und Klimawandel laut aktuellen Jugendstudien eine der größten Sorgen von Jugendlichen über alle Milieus hinweg darstellt, sind es überwiegend sogenannte „idealistische“ Jugendliche und junge Erwachsene, die sich zu den Themen des Umwelt- und Klimaschutzes engagieren. Junge Menschen aus anderen sozialen Milieus hingegen fehlt es oftmals an Anknüpfungspunkten zu ihren jeweiligen Lebenswelten, sodass sie sich weitaus weniger häufig zu diesen Themen beteiligen.

Vor diesem Hintergrund beauftragte das Umweltbundesamt ConPolicy – gemeinsam mit einem Konsortium aus IKU – Die Dialoggestalter, UfU – Unabhängiges Institut für Umweltfragen und ism – Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH – damit zu untersuchen, wie Jugendliche und junge Erwachsene, die bisher nicht im Bereich Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit aktiv sind, für diese Themen erreicht und für ein Nachhaltigkeitsengagement sensibilisiert und beteiligt werden können.

Ein besonderer Fokus des Projekts liegt darauf, Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Themenbereichen der offenen Jugendarbeit sowie aus Jugendverbänden zusammenzubringen und sie in transformativen Dialogprozessen dazu zu befähigen, Jugendliche und junge Erwachsene, die sich bislang nicht für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen engagieren, hierfür zu sensibilisieren, nachhaltiges Handeln anzustoßen und das Engagement dieser jungen Menschen zu stärken bzw. zu erhöhen.

Das Projekt umfasst einen Mix verschiedener Forschungs- und Dialogformate. Neben einer Akteursfeld- und Zielgruppenanalyse mit Desktop- und Literaturrecherchen sowie Experteninterviews werden Jugenddialogveranstaltungen zur Entwicklung erster Handlungsempfehlungen durchgeführt. In konkreten Modellprojekten werden Potenziale von Kooperationen und transformativen Lernen direkt erprobt und evaluiert. Ein Beirat begleitet das Projekt mit seinem Fachwissen über die gesamte Laufzeit.

Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens münden in ein praxisorientiertes Handbuch für Jugendorganisationen und Einrichtungen offener Jugendarbeit sowie in politische Handlungsempfehlungen für das Umweltressort. Zudem werden die Ergebnisse im Rahmen eines öffentlichen Jugendforums mit rund 100 Teilnehmenden vorgestellt und diskutiert.

Das UfU ist federführend verantwortlich für das AP 3. Innerhalb des Arbeitspaketes werden drei Modellprojekte mit dem Schwerpunkt Peer-Learning und transformatives Lernen entwickelt und umgesetzt. Die Projekte finden in unterschiedlichen Regionen statt und zielen darauf ab, zu erproben, wie beteiligte Institutionen sich so weiterentwickeln können, dass sie mit ihrer Arbeit auch weniger nachhaltigkeitsaffine junge Menschen erreichen, ihre Angebote und Aktivitäten im Nachhaltigkeitsbereich stärken, Reflexions- und Engagementmöglichkeiten schaffen und so eine gesellschaftliche transformative Wirkung erzielen können.

Zudem leistet das UfU Mitarbeit in diesen Arbeitsschritten:

  • AP1 – Analyse der Ausgangsituation und Erhebung der Bedarfe
  • AP2 – Konzipierung und Durchführung von Jugend-Dialogen im BMUV/UBA
  • AP 4 – Dokumentation, Reflektion und Evaluation der Modellprojekte
  • AP 5 – Entwicklung eines praxisorientierten Handbuchs und politischer Handlungsempfehlungen
  • AP 6 – Jugendforum und Projektabschluss