Jung und mobil - Bedeutung von Mobilität für Jugendliche in Stadt und Land

Mobilitätstagungen sind aktuell geprägt von Schlagzeilen wie „Junge Menschen verlieren Interesse am Auto“, „Demotorisierung der Jugend“ oder „Auto hat als Statussymbol ausgedient“. Doch was ist wirklich dran an diesem „Jugendtrend“? Das Projekt „jung und mobil“ geht dieser und anderen Fragen zur Bedeutung Mobilität im Alltag von Jugendlichen nach. Dazu wurden 36 leitfadengestützte Interviews mit Jugendlichen aus Berlin und ländlichen Regionen Brandenburgs durchgeführt.

Im Ergebnis zeigte sich, dass Mobilität ein integraler Bestandteil im Leben von Jugendlichen ist. Mobil zu sein bedeutet für Jugendliche Freiheit, Unabhängigkeit und die Möglichkeit, den eigenen Lebensweg zu wählen. In der Stadt ist der Mobilitätsalltag von Jugendlichen geprägt von der Abwägung verschiedener Mobilitätsalternativen unter der Bedingung sehr begrenzter Finanzmittel. In ländlichen Regionen sind Jugendliche ohne eigenes Auto entweder von der „Fahrbereitschaft“ ihrer Eltern oder vom schlecht ausgebauten öffentlichen Verkehr abhängig. Unter diesen Umständen wird das Auto oft als die einzige Alternative gesehen, um mobil zu sein.

Ein genereller Jugendtrend „Weg vom Auto“, konnte in dieser Studie jedoch nicht bestätigt werden. Entscheidungsträger sollten sich deshalb nicht darauf verlassen, dass sich das Mobilitätsverhalten der nachwachsenden Generation quasi von selbst wandelt. Gefordert sind vielmehr Anreizprogramme, die die Nutzung von Autos attraktiver machen als den Besitz von Autos.

Laufzeit
10/2010 – 10/2011

Gefördert durch
Eigenprojekt des UfU e.V.

Kontakt
Almuth Tharan

Weitere Informationen
Artikel im „Standard“: Das Auto zieht noch immer mehr als die Tram (17. Oktober 2012)