Der Klimawandel hat viele Gesichter: Eine Qualifizierung zu Klimabotschafter*innen

Der Klimawandel hat ein Gesicht, genau genommen fast acht Milliarden Gesichter. Denn der Mensch ist sowohl Verursachender des Klimawandels als auch Leidtragender seiner weitreichenden Folgen. Außerdem ist der Klimawandel wahrlich kein Thema der Zukunft, sondern bereits jetzt für viele Menschen aktuell und real. Deshalb bietet das UfU e.V. im Verbundprojekt KlimaGesichter Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und an dem Projekt interessierte Klimaschützer*innen eine Fortbildung zu Klimaschutzbotschafter*innen an.

Im ersten der drei Projektjahre wurden an verschiedenen Einrichtungen wie Gemeinschaftsunterkünften, Arbeitgebernetzwerken und anderen Vereinen wie über den Tellerrand e.V.  sogennante Umweltbildungsworkshops durchgeführt, um interessierte Teilnehmende für die darauffolgende Multiplikator*innenschulung zu gewinnen. Innerhalb der Workshops wurden jedwede Aspekte thematisiert, die mit dem menschengemachten Klimawandel zusammenhängen: Basiswissen zum Klimawandel, Klimawandelfolgen und Klimagerechtigkeit, Konsum- und Mobilitätsverhalten, Ernährung oder Energie Zuhause und in der Politik.

Im Frühjahr 2020 begannen dann die Fortbildungen der Kleingruppen an allen drei Projektstandorten Berlin, Bremen und Kassel. In den Multipli­ka­tor*innen-Schulungen werden neben dem Wissen um die komplexen Zusammenhängen des Klima­wandels auch Methoden erprobt, um das Erlernte in eigenen Workshops ver­mitteln zu können.

Das Ziel ist es, die Schulungen so vielfältig wie möglich zu gestalten, damit jede teilnehmende Person den eigenen individuellen Interessenschwerpunkt finden und mit einem gesammelten Spektrum an Bildungsmethoden einen eigenen Work­shop konzipieren kann. Das Bildungsangebot der qualifizierten Klimabotschafter*innen wird im nächsten Schritt über Bildungsnetzwerke und eine bundesweite „BildungsTour“ mit dem Titel „Der Klimawandel hat viele Gesichter“ im Jahr 2020 bekannt gemacht. Dabei werden die Wanderausstellung KLIMAFLUCHT der Deutschen KlimaStiftung und selbst entwickelte KlimaFilmSpots diese Bildungstour eindrucksvoll begleiten.

Gesagt, getan, aber wo steht das Projekt KlimaGesichter jetzt?

Das Jahr 2020 war ein außergewöhnliches. Vieles mussten wir umstrukturieren, neu planen und auch mal über den Haufen werfen. Dabei haben wir uns häufig „nur“ in einem kleinen Quadrat auf den Bildschirmen zu Gesicht bekommen. Doch trotz der persönlichen Einschränkungen durch Corona für jede*n haben wir als Projekt das Beste aus der Situation herausgeholt.

Die Wanderausstellung sowie die selbstkonzipierten Workshops und Vorträge der KlimaGesichter konnten zumindest an einigen der geplanten Orte ausgestellt und durchgeführt werden. Weitere werden voraussichtlich in diesem Jahr nachgeholt.

Einmal mehr wird jedoch auch der dringend notwendige Kurswechsel des Menschen im Umgang mit der Natur sichtbar. Denn die Welt besteht aus Beziehungsgeflechten – Menschen und andere Tiere, Pflanzen und Pilze, sie alle leben mit und voneinander. Ist dieses sensible Netzwerk beschädigt, werden Pandemien begünstigt. Eine der besten Präventionsmaßnahme stellt daher der Schutz der Natur und des Klimas dar, weshalb wir innerhalb des Projekts weiterhin motiviert sind, die Bildungsangebote fortzusetzen und im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und der „peer-education“ über die Zu­sammenhänge von Klima­wandel, Klimafolgen und Migration zu informieren.


KlimaFilmSpots