Innovative NRO-Unternehmens-Kooperationen für nachhaltiges Wirtschaften
Die „große Transformation“ hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise lässt sich nur unter der Mitwirkung aller gesellschaftlichen Akteure erreichen und setzt Wandlungsprozesse auf allen Ebenen voraus. Kooperationen zwischen Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen (NRO) könnten ein Potential eröffnen, entsprechende Wandlungsprozesse in Richtung einer gesellschaftlich verantwortlichen Unternehmensführung und der Gestaltung nachhaltiger Geschäftsmodelle zu fördern. So könnten Kooperationen dabei unterstützen, soziale Innovationen zu entwickeln und damit gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen zu begegnen, indem sie neue Denkansätze fördern, den Einsatz komplementärer Ressourcen und Kompetenzen ermöglichen und den Partnern einen Perspektivwechsel eröffnen. In diesem Sinne ruhen einige Hoffnungen auf der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Umwelt-NROs. Kooperationen zwischen Unternehmen und NROs werden jedoch auch kritisch gesehen: So wird etwa der Verlust der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der NROs befürchtet. Ebenso wird die Gefahr des „Greenwashings“ gesehen, bei dem Unternehmen sich mit Marketing-Maßnahmen einen „grünen Anstrich“ erwerben.
Auch im Umweltbereich kommt es immer häufiger zu Kooperationen zwischen NROs und Unternehmen. Eine systematische, wissenschaftlich fundierte und unabhängige Analyse solcher Kooperationen im Umweltschutzbereich lag bisher jedoch nicht vor. Genau hier setzte das Forschungsvorhaben „Innovative NRO-Unternehmens-Kooperationen für nachhaltiges Wirtschaften“ an. Der Schwerpunkt der Studie lag dabei auf den Besonderheiten und spezifischen Anforderungen von Kooperationen im Umweltbereich. Auf der Grundlage theoretischer Annahmen und der Auswertung empirischen Materials wurden Bewertungsmaßstäbe eruiert, mit deren Hilfe sich der Erfolg von Unternehmenskooperationen im Umweltbereich ermitteln lässt. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden
- der Stand von Wissenschaft und Praxis erhoben
- verschiedene Kooperationstypen abgegrenzt
- eine Definition von Erfolg und Erfolgskriterien erarbeitet
- exemplarische Fallbeispiele für Gute Praxis dargestellt
- die positiven und negativen Potentiale (Nutzen und Schaden) systematisiert.
Die Ergebnisse der Analyse wurden bei einem Fachgespräch Akteuren aus Unternehmen und Umwelt-NRO vorgestellt und kritisch reflektiert. Desweiteren wurden im Rahmen des Forschungsvorhabens Handlungsempfehlungen erarbeitet und publiziert. Schlussendlich wurden alle Ergebnisse in einem Forschungsbericht aufbereitet.
Laufzeit
08/2016 – 09/2017
Kooperationspartner
Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Gefördert durch
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und Umweltbundesamt (UBA), im Rahmen des Umweltforschungsplans
Kontakt
Franziska Sperfeld
Weitere Informationen
Kooperationen von Umweltorganisationen und Unternehmen in der Praxis (Fallbeispiele)