Die Entwicklung der Umweltverbände in Deutschland seit 2014: strukturell, strategisch und konzeptionell

Strategische UmweltorganisationsEntwicklung in Deutschland (SUED)

Die Umweltverbände und andere zivilgesellschaftliche Akteure nehmen vor dem Hintergrund der sich beschleunigenden Krisen des Klimawandels und des Verlusts der biologischen Vielfalt eine besondere Rolle ein. Oft sind sie es, die auf diese Krisen aufmerksam machen und als Anwalt und Stimme der Natur agieren. Die großen Umweltverbände (z. B. Greenpeace, NABU, BUND) haben sich in den letzten zehn Jahren weiter professionalisiert und die Mitgliederzahl ist zum Teil stark angestiegen. Gleichzeitig sind neuere Bewegungen (For Future-Bewegungen) sowie radikalere Ansätze (Extinction Rebellion, Letzte Generation) entstanden. Sowohl die etablierten Umweltverbände als auch die neuen Umweltaktivist*innen stehen vor vielfältigen Herausforderungen (z. B. Fachkräftemangel, Inflation, Krieg in der Ukraine, Generationenwechsel, hohe Fluktuation der Mitglieder, etc.). Darüber hinaus diskutieren die etablierten Umweltverbände über die Solidarisierung oder Abgrenzung von zivilem Ungehorsam.

Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojektes ist, die in Umweltverbänden organisierte Zivilgesellschaft zu stärken. Zu diesem Zweck wird das Vorhaben die Entwicklung der deutschen Umweltorganisationen seit 2014 sowohl strukturell, konzeptionell als auch hinsichtlich seiner strategischen Voraussetzungen aufarbeiten und wesentliche Veränderungen im Vergleich zu den vorangegangenen Jahrzehnten markieren und deutlich machen. Ein spezieller Fokus und Teilaspekt der Studie wird der Beschreibung und Aufarbeitung der Entwicklung besonders strukturschwacher ostdeutscher Umweltverbände seit 2014 auch im Vergleich mit ihren Verbandspartnern aus den Altbundesländern gewidmet.

Die Studie knüpft an eine Vorgängerstudie an, deren Methodik weiterentwickelt wurde (Sperfeld, Franziska; Zschiesche Michael 2014: Umweltverbände als relevante Akteure nachhaltiger Transformationsprozesse, Eigenverlag UfU, Berlin). So kann sie an Bestandsaufnahmen und Datenerhebungen anknüpfen und quantitative Entwicklungen von Mitarbeiter*innen, Umsätzen und Unterstützer*innen fortschreiben, aber durch geeignete qualitative Erhebungen ergänzen.

Im Rahmen des Projekts findet am 10. Januar 2024 ein Workshop statt. Teilnahme ist nur nach Einladung möglich.

Laufzeit
09/2023 – 02/2024

Gefördert durch
Umweltbundesamt.
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Bundesministerium Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Kontakt
Franziska Sperfeld