Umweltverbände als relevante Akteure nachhaltiger Transformationsprozesse

Weitreichende Transformationsprozesse sind für eine Umgestaltung der Gesellschaft auf einen Pfad nachhaltiger Entwicklung erforderlich. Energiewende, Anpassung an den Klimawandel, Erprobung nachhaltiger Konsum- und Produktionsstile, sind Beispiele für umweltrelevante Transformationen, bei denen bisher noch unklar ist, ob Sie gelingen und welche Wirkung von einmal getroffenen Weichenstellungen ausgehen. Die Rolle der Umweltverbände sowie der Zivilgesellschaft insgesamt bei diesen Veränderungen ist vielfach noch nicht definiert.  Umweltverbände müssen sich in einem immer komplexeren Umfeld behaupten und Strategien entwickeln, wie sie auch künftig Impulse für gesellschaftliche Transformationsprozesse setzen können. Dabei haben es Umweltverbände heute mit deutlich unübersichtlicheren Verhältnissen zu tun als beispielsweise in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Umweltverbände waren in den letzten 30 Jahren sehr erfolgreich. Viele Umweltprobleme in Deutschland wurden gelöst. Neue komplexe Themen sind offen. Lösungen hierzu liegen häufig fernab einfacher Ursache-Wirkungs-Modelle. Zudem sind im Themenfeld Umwelt- und Klimaschutz neue Akteursgruppen unterwegs, die im Wettbewerb zu etablierten Umweltverbänden stehen und um die Aufmerksamkeit von Medien, Entscheidern und der Öffentlichkeit buhlen.
Im Verlauf des Projektes „Umweltverbände als relevante Akteure nachhaltiger Transformationsprozesse“ sollen Zusammenhänge und strategische Positionierungen von bundesweit agierenden Umweltorganisationen zusammen mit Führungskräften der Organisationen analysiert und diskutiert werden. Das Projekt verbindet angewandt wissenschaftliches Vorgehen mit praktischer Erkundung möglicher Zukünfte von Umweltverbänden in Deutschland.
Die Ziele bestehen im Einzelnen darin, die strategischen Potentiale und Konzepte der Umweltverbände hinsichtlich des Umbaus der Gesellschaft für eine nachhaltige Gesellschaft zu überprüfen (analytischer Teil) und zum anderen den Beitrag zum Anstoß der anstehenden Transformationsprozesse in der Gesellschaft durch die Umweltverbände zu diskutieren und wenn möglich zu fördern (handlungsorientierter Teil). Das Projekt ist partizipativ angelegt. Ergebnisse von vier Workshops und begleitenden Interviews gehen ebenso in den Projektbericht ein, wie gezielte Recherchen und vertiefende Untersuchungen.  Ausgangsfragen sind:  – Welche Strukturdaten kennzeichnen relevante Umweltverbände in der Bundesrepublik Deutschland und welche Dynamik weisen diese auf? – Welche Entwicklungstendenzen in einzelnen Bereichen (Vergleichsmaßstab SRU-Gutachten 1996) sind erkennbar? – Welche Anpassungsstrategien an veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen sind bei Umweltverbänden in Deutschland ausgeprägt?
Im Projekt sind vier partizipative Workshops geplant. Neben dem Workshop am 29. August 2012 werden drei weitere Workshops 2013 durchgeführt. Hier werden folgende Fragen thematisiert:  –  Welches sind die entscheidenden Transformationsprozesse aus Sicht der Umweltverbände? Und welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich daraus für die Umweltverbände? –  Welche strategischen Konzepte erscheinen aus Sicht der Umweltverbände vielversprechend, um die definierten Transformationen zu ermöglichen? – Welche Rolle können die Umweltverbände in den definierten Transformationsprozessen einnehmen, um ihren Einfluss auf das Politikfeld zu behalten? – Wo sehen die Umweltverbände Handlungsbedarf, sich organisatorisch besser aufzustellen, um ihren Einfluss auf das Politikfeld Umwelt- und Klimaschutz zu behalten oder auszubauen?

Laufzeit
12/2011 – 12/2013

Kooperationspartner

Claas Wenzlik (mocovision)

Nicole Lüdi-Geoffroy

Projektbeirat

Prof. Dr. Annette Zimmer, Uni Münster, Institut für Politikwissenschaft

Dr. Eckhard Priller, Wissenschaftszentrum Berlin, Leiter der Projektgruppe Zivilengagement

Dr. Holger Krimmer, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Leiter der Projektgruppe Zivilgesellschaft in Zahlen

Dr. Jutta Emig, BMU, Leiterin des Referates Gesellschaftspolitische Grundsatzfragen und Verbändeförderung

Dr. Michael Wehrspaun, Umweltbundesamt, Fachgebiet für Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Umweltfragen.

Gefördert durch
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)

und

Umwetbundesamt (UBA)

im Rahmen der Verbändeförderung

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Kontakt
Franziska Sperfeld