09. Mai 2023

UfU Fachdialog auf den Berliner Energietagen

Rechtliche und praktische Hürden beim Energiemonitoring überwinden!

In Fachdialog auf den Berliner Energietagen diskutieren wir gemeinsam über konkrete Hindernisse im kommunalen Energiemanagement. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Erfassung von Energieverbrauchsdaten öffentlicher Liegenschaften. Dabei sollen Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, wie künftig eine konsequente lückenlose Datenerfassung (Monitoring) in hoher Taktung sowie eine zeitnahe Auswertung und Veröffentlichung (Controlling) in den Kommunen etabliert werden können.

Der Fachdialog findet am 22. Mai 2023 von 10.00-11.30 Uhr im Rahmen der Berliner Energietage statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung weiterhin unter folgendem Link möglich:

Berliner Energietage - Fachdialog

Hintergrund

Bund und Länder haben in den letzten Jahren zahlreiche ambitionierte Klimaziele und gesetzliche Vorgaben zu deren Erreichung formuliert. Das Klimaschutzgesetz, Gebäudeenergiegesetz, Berliner Energie- und Klimaschutzgesetz, sind einige dieser Gesetze. Diese Vorgaben treffen jedoch nicht nur private Haushalte und beispielsweise Betriebe, sondern die auch die öffentliche Hand selbst.

Besonders interessant sind für unser Institut in diesem Zusammenhang die zahlreichen öffentlichen Liegenschaften. Öffentliche Gebäude und insbesondere Schulen weisen aufgrund ihrer speziellen Funktionalität und komplexem Nutzerverhalten besonders hohe Energieverbräuche auf und sind nur schwierig in suffiziente Gebäude umzuwandeln. Gerade der Gebäudesektor ist jedoch neben Verkehr und Energie einer der Schlüsselbereiche, in welchem in den nächsten Jahren große Veränderungen passieren müssen.

Leider scheitern diese Veränderungen bisher schon in den ersten Zügen. Um öffentliche Gebäude zielgerecht zu transformieren und suffizient zu gestalten ist ein intensives Monitoring vonnöten. Das komplexe Nutzerverhalten der zahlreichen unterschiedlichen Nutzergruppen – man denke bei Schulen an Lehrpersonal, Eltern, Schüler*innen, Angestellte in der Administration, Mensa und Cafeteria, Gebäudereinigung, etc. – macht eine genaue Identifikation von Spitzenverbräuchen unabdingbar. Obwohl die meisten öffentlichen Gebäude bereits mit intelligenten Zählern ausgestattet sind, scheitert das Monitoring meistens am Datenschutz. Selbst bei öffentlich geförderten Energiesparprojekten werden die notwendigen Zahlen nicht oder nur nach extrem aufwändigen Abstimmungen zur Verfügung gestellt.

Zu diskutierende Punkte:

  • Besseres Verständnis über Smart-Meter-Technik:
    • Welche technischen Voraussetzungen müssen erfüllt werden?
    • Welche Rolle spielen Smart-Meter im Stromsystem?
    • Wie und wohin werden Daten übermittelt
  • Verständnis über Verwaltungsprozesse in Kommunen im Bereich des Energiemanagements:
    • Wer erfasst die Daten?
    • Wer verarbeitet die Daten?
    • Welche gesetzlichen und verwaltungstechnischen Normen werden angewendet bzw. dienen als Grundlage?
    • Welche rechtlichen Einschränkungen können die Datenerfassung verhindern?
    • Welche rechtlichen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit externe Dienstleister die Daten erfassen und verarbeiten dürfen?
    • Welche Standards bei Datenerfassung, Turnus, Aktualität der Daten gelten für das kommunale Energiemanagement?