10. Mai 2023
Stadt Oranienburg zeichnet Engagement der Klimaschutz-Schulen aus
Mit dem Klimaschutz- und Energiesparprojekt an sieben Schulen geht Oranienburg einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2040.
Klimaschutz ist eine wichtige Aufgabe, vor der insbesondere Städte und Kommunen in Deutschland stehen. Bis 2045 will Deutschland klimaneutral sein – das bedeutet vor allem für Kommunen, dass sie ihre CO2-Bilanz überprüfen und aktiv werden müssen. Die Stadt Oranienburg möchte bereits fünf Jahre früher klimaneutral werden und hat dafür im Jahr 2022 ein Klimaschutz- und Energiesparprojekt in sieben Schulen gestartet, das vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU e.V.) und dem Klimaschutzmanagement der Stadt Oranienburg durchgeführt wird.
„Das Projekt ist ein wichtiger Meilenstein für die angestrebte Klimaneutralität in Oranienburg“, erklärte Johanna Hornig vom Klimaschutzmanagement der Stadt Oranienburg. „Damit Oranienburg bis zum Jahr 2040 klimaneutral wird, muss noch viel passieren. Dazu gehört auch, Kinder und Jugendliche schon früh auf die Bedeutung des Klimaschutzes aufmerksam zu machen.“
Daniel Buchholz ist Leiter des Kompetenzzentrums Klimaneutrale Schulen im UfU e.V. und betreut zahlreiche Klimaneutralitätsprojekte des Instituts, unter anderem auch das Projekt in Oranienburg: „Klimaschutz und Energiesparen macht den Kids richtig Spaß. Mit ihren Ideen starten sie an den Schulen ganz unterschiedliche Aktionen, die gut für das Klima sind, die Energiekosten der Stadt senken und uns alle unabhängig von teuren Energieimporten machen.“
Beim Klimaschutz den Fokus auch auf Energiesparen an Schulen zu setzen, ist für Kommunen lohnend. Schulen sind ein wichtiger Multiplikator, um Klimaschutz effektiv durchzusetzen. Zum einen gehören Schulen zu den höchsten Energieverbrauchern in der Kategorie öffentliche Gebäude, belasten also auch die Haushaltskassen der Kommunen durch enorme Energiekosten, zum anderen ist es wichtig, dass alle Bürger*innen, auch die jüngsten, für das Thema Klimaschutz sensibilisiert werden. Gerade durch Energiesparprojekte tragen Schüler*innen das Gelernte auch aus der Schule nach Hause und die Projekte entfalten Breitenwirkung.
Die Energiesparprojekte, die vom UfU bereits seit über 25 Jahren an Schulen durchgeführt werden, sind eine bewährte Kombination aus praktischen Experimenten und Projekten sowie Unterrichtseinheiten. Die Schüler*innen bilden Energieteams, besichtigen mit Hausmeister*innen die Heizungsanlage und führen zahlreiche Messungen in der eigenen Schule durch. Im Fachunterricht, Wahlpflichtunterricht und in AGs beschäftigten sich Schüler*innen während des Schuljahres intensiv mit Fragen des Klimaschutzes und erarbeiteten eigene Ideen und Lösungen, mit denen an der Schule Energie eingespart werden kann. So erfahren die Schüler*innen Selbstwirksamkeit und werden aktiv in die Prozesse der Schule eingebunden.
Das UfU unterstützt das Klimaschutzmanagement der Stadt Oranienburg bei der Durchführung des Projekts in den Schulen. Projektleiter Oliver Ritter vom UfU bilanziert einen positiven Verlauf: „Schulen gehören zu den größten Verbrauchern der öffentlichen Hand. Gleichzeitig eröffnet dies ein riesiges Einsparpotenzial. Wir freuen uns, dass die Stadt Oranienburg und die Oranienburger Schulen dieses Potenzial auch in den nächsten Jahren nutzen möchten.“
Am 20. April 2023 fand nach einjährigem Laufen des Projekts eine große Veranstaltung in der Orangerie im Schlosspark Oranienburg statt. Rund 100 Kinder und Lehrkräfte der feierlichen Veranstaltung dabei. Die Schüler*innen von sieben Schulen wurden für ihre Aktionen und Projekte auf der Bühne ausgezeichnet. Sie stellten selbstgedrehte Videos, Präsentationen, ein sprechendes Energiespar-Plakat und sogar ein eigenes Klima-Lied vor. Das Klimaschutz- und Energiesparprojekt der Stadt Oranienburg hat damit nach einem Jahr Laufzeit einen ersten Meilenstein erreicht. Das vom UfU betreute Projekt läuft weiter bis zum Jahr 2026.
„Das Projekt ist eine großartige Möglichkeit für unsere Schulen, ihre Schülerinnen und Schüler in Bezug auf Klimaschutz und Energiesparen zu sensibilisieren“, findet auch Oranienburgs Sozialdezernentin Stefanie Rose. „Ich bin begeistert, wie engagiert sich viele Schülerinnen und Schüler mit dem Thema beschäftigt haben und bereit sind, Verantwortung für den Klimaschutz zu übernehmen.“ Entsprechend vielfältig waren die kurzen Vorstellungen und Darbietungen der Schulklassen, die nacheinander mit ihren Lehrkräften auf die Bühne kamen.
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt geht in den nächsten Jahren weiter. Bis zum Schuljahr 2025/26 soll der Energieverbrauch der Schulen kontinuierlich gesenkt und das Thema Klimaschutz an Oranienburgs Schulen noch stärker verankert werden.