18. November 2021

Bremerhaven, 11. November 2021 – Abschlusskonferenz des KlimaGesichter-Projektes:

Um die Gesellschaft für die Folgen des Klimawandels, die Thematik der Klimagerechtigkeit sowie der klimabedingten Migration zu sensibilisieren, hat das UfU gemeinsam mit der Deutschen Klimastiftung und der Jugendwerkstatt Felsberg im Projekt KlimaGesichter Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung sowie interessierte Klimaschützer*innen zu Klimabotschafter*innen ausgebildet. Ziel dabei war es, dass die Klimabotschafter*innen eigene Klima-Workshops durchführen und ihr gewonnenes Wissen in Kombination mit ihrer persönlichen Geschichte erzählen, um dem Klimawandel sprichwörtlich ein Gesicht geben.

 

Zum Abschluss des KlimaGesichter-Projektes fand am 11. November 2021 im Klimahaus Bremerhaven 8° Ost zum Thema klimabedingter Migration- und Flucht das SymposiumWarum Menschen vor dem Klima fliehen?! statt.

Es war eine Veranstaltung der Begegnungen und des Austauschs, der Ideenfindung und der Vernetzung. Eingeleitet wurde die Konferenz am Vorabend mit einem Tiefsee-Dinner, eindrücklich emotional begleitet durch den musikalischen, interkulturellen Verein Trimum e.V., der die gesamte Veranstaltung umrahmte und mitgestaltete.

Das Symposium selbst wurde am 11.11.2021 durch eine starke und beeindruckende Keynote von Peter Emorinken Donatus eröffnet, der uns wachrüttelte, aus unserer Wohlfühlblase rausholte und unsere eigene Verantwortung aufzeigte. Des Weiteren gab es musikalische Einlagen von Trimum e.V., unter anderem in Zusammenarbeit mit den KlimaGesichtern, die in einer musikalischen Version ihre eigenen Geschichten und Perspektiven mit den Teilnehmenden teilten.

Da zeitgleich die UN-Klimakonferenz in Glasgow stattfand, wurde Sven Harmeling von CARE von der COP26 zugeschaltet, um einen ersten Einblick in die Gespräche vor Ort zu bekommen und gemeinsam Fragen der Klimagerechtigkeit zu diskutieren.

Der Nachmittag bestand aus einer Workshopphase im Talanoa-Format, aufgeteilt in drei Workshops: Wo stehen wir, wo wollen wir hin und wie kommen wir dahin? Dazu bot Mechthild Becker vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) einen Workshop zum Thema: Was sind „Klimaflüchtlinge“? an. Merlin Pratsch von der Environmental Justice Foundation beschäftigte sich in seinem Workshop mit dem politischen und rechtlichen Rahmen zur Klimaflucht. Im dritten Workshop widmeten sich Volker von Witzleben von Ben&Jerry´s und das KlimaGesicht Dr. Tsiry Rakotoarisoa gemeinsam möglichen Visionen einer klimagerechten Welt. Die verschiedenen Ergebnisse, Ansätze und Perspektiven wurden im Anschluss zusammengetragen, diskutiert und Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet.

Zum Abschluss gab Dr. Dino Laufer, einer der Entwickler des Projektes, eine eindrückliche Zusammenfassung der letzten drei Jahre und bekräftigte die momentane und fortlaufende Relevanz und Aktualität des Themas Klimawandel und Klimaflucht. Gemeinsam mit den 70 Teilnehmende wurde bei der Veranstaltung viel gelernt, reflektiert und diskutiert. Es war ein Tag des Austauschs, der Emotionen und des gemeinsamen Aufbruchs.

Aus diesem Tag und dem gesamten Projekt nehmen wir die Erkenntnis mit, dass wir erst am Anfang stehen und noch viel passieren muss, damit Menschen nicht mehr aufgrund des Klimawandels fliehen müssen, dass wir in Deutschland eine Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen auf der Welt haben und dass die Politik bzw. unsere Regierung die Fluchtursache Klimawandel bekämpfen muss, anstatt die Flucht selber.

Auch weiterhin möchten die 45 KlimaGesichter und das UfU weiter für das Themenfeld Klimawandel sensibilisieren und sich für die Schicksale der Menschen einsetzen, die schon heute von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.