Lehrkräfte und Vertreter*innen von Städteverwaltungen aus Polen, Slowenien und Bulgarien sind zu Besuch in Berlin, um neue Klimaschutzaktionen an ihren Schulen zu planen und Erfahrungen auszutauschen. So sollen vermehrt Maßnahmen insbesondere durch die Teilhabe von Schüler*innen ergriffen werden.
Aus insgesamt 6 Kommunen und drei Ländern sind Lehrkräfte und Vertreter*innen von Schulen in Berlin zu Besuch. Die Delegation welche sich in Berlin untereinander vernetzt und zahlreiche Beispiele von Klimaschutzaktionen besucht, ist Teil des Projekts „Visions 2045 – Schulen als Impulsgeber für Klimaneutralität in Städten„.
Schulen sind in Kommunen große Energieverbraucher und verursachen hohe CO2-Emissionen. Als Orte, an denen zukünftige Generationen lernen, spielen Schulen aber eine besondere Rolle, wenn es um das frühe Erlernen und die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen geht. Lernen Menschen schon in jungen Jahren, wie wichtig umweltschonendes Handeln ist, steigert das die Sensibilisierung für das Thema. Eine wichtige Rolle hierbei spielt allerdings die Selbstwirksamkeit. Das Lernen von der Klimakrise kann schnell lähmend wirken, wenn Menschen keine Handlungsmöglichkeiten geboten werden. Im Projekt werden deswegen die verschiedenen Schulen miteinander vernetzt, um Synergien zu schaffen und voneinander zu lernen.
Dazu fordert das UfU mehr finanzielle Mittel und Unterstützung für Schulen. Denn die Anpassung an den Klimawandel und bestmöglich die Eindämmung der Erderhitzung muss an Schulen gefördert werden. Im Projekt werden gezielt Projekte zur Einsparung von Treibhausgasemissionen an Schulen geplant und durchgeführt. Wir wollen den Klimaschutz an Schulen in den Partnerländern und hier vor Ort vorantreiben und strukturell im Schulalltag verankern.
Die Klimaschutzmaßnahmen bauen auf Ideen der Schulgemeinschaft auf, weshalb deren Teilhabe im Mittelpunkt steht. Das bedeutet, dass Schüler*innen, Lehrkräfte, die Schul- und Gebäudeverwaltung, Eltern und eben auch Vertreter*innen der Stadtverwaltung zusammenkommen und gemeinsam eine schulinterne Vision zur klimaneutralen Schule mit konkreten Maßnahmen auf dem Weg dahin entwickeln. Das Konzept wird im Berliner Projekt KlimaVisionen genutzt und nun während der Studienbesuche vermittelt und mit den Erfahrungen der Teilnehmenden ausgeweitet.
Die etwa 50 Lehrkräfte aus Polen, Slowenien und Bulgarien besprechen Methoden und Konzepte, wie etwa die Visionswerkstatt mit Lehrkräften und Organisationen hier in Berlin und passen diese auf ihren jeweiligen eigenen Kontext an. So erleben sie zudem das Frei Day Konzept an der Schweizerhof Grundschule, in dem Schüler*innen selbstständig Projekte planen und umsetzen und damit problembasiertes, ganzheitliches Lernen erfahren. Sie werden von Spielideen zur Lebensmittelwertschätzung von Restlos Glücklich inspiriert und lernen mehr über das Potential von vegetarischer Schulspeisung und klima- und energieeffiziente Küchen durch Malte Schmidthals vom IZT. Die Peter-Lenné-Schule zeigt, wie sie wirkungsvolle Maßnahmen zu Wasserkreislauf und Begrünung gegenüber der Bezirksverwaltung durchsetzen konnte und Kiezwald e.V. regt zu Mini-Wäldern an Schulen und deren Nachbarschaften an.
Die Studienbesuche und der damit verbundene Austausch unterstützen die Vernetzung der Schulen aus den verschiedenen Ländern untereinander. Das ist sehr wertvoll, denn Klimaschutz passiert nicht einfach so, er lebt vom Miteinander und dem gemeinsamen Handeln. In den nächsten Wochen werden Visionswerkstätte an den Partnerschulen durchgeführt und im nächsten Jahr können wir dann von den Aktionen der Schüler*innen berichten.