18. Juni 2021
Am 16. und 17. Juni fand die Abschlussveranstaltung des großen BEACON-Projekts des Fachgebiets Energieeffizienz und Energiewende komplett online per Livestream mit Live-Übersetzung in alle BEACON-Sprachen statt.
Seit 2018 brachte das von der EUKI geförderte Projekt BEACON Schulen und Kommunen in sieben europäischen Ländern in einem kollaborativen Netzwerk zusammen, um den Klimaschutz auf lokaler Ebene voranzutreiben.
Die Highlights der zweitägigen Veranstaltung waren aus Sicht vieler Teilnehmer*innen die vom UfU vorbereiteten Programmpunkte, bei denen Schüler*innen aus Bulgarien, Rumänien, Tschechien und Deutschland involviert waren. Beispielsweise schaltete Florian Kliche, Geschäftsführer des UfU und Projektleiter des BEACON-Projektes auf UfU-Seite, am ersten Tag der Konferenz im Programmpunkt „Breaking News from BEACON schools” ähnlich wie ein Nachrichtensprecher von einem Studio aus in die vier verschiedenen Länder, in denen Schulen aktiv waren. Dabei sprach er mit Schüler*innen, die jeweils von ihren persönlichen Klimaschutzaktivitäten berichteten und zeigten wie ein engagierter Weg zum Klimaschutz aussehen kann. Sie verließen uns mit einigen nachdenklich stimmenden Forderungen an die Politik und Behörden.
Die Forderungen der Schüler*innen:
- „Der Klimawandel muss im Klassenzimmer stattfinden, ihn in den Lehrplan zu integrieren ist nicht nur Aufgabe der Lehrer, sondern auch der Politiker!“ Greta Lohrenz (DE)
- „Setzen Sie den Klimawandel ganz oben auf die Prioritätenliste. Je länger wir mit dem Klimaschutz warten, desto teurer wird es!“ Daniel Parashevov (BG)
- „Der Klimaschutz sollte bei jeder politischen Entscheidung berücksichtigt werden. Jede Entscheidung hat eine Klimadimension. Politiker müssen ihre Denkweise diesbezüglich ändern. Lasst uns jeden Tag zu einem Klimaaktionstag machen!“ Alexia Pojar (RO)
- „Klimaschutz hat viel mit Gerechtigkeit zwischen den Generationen zu tun. Manche Erwachsene nehmen unsere Ideen dennoch nicht ernst oder behandeln uns mit Herablassung. Ich möchte sie auffordern, jungen Menschen eine Stimme zu geben, indem sie einige Aktionen organisieren, um uns zu motivieren und uns bei echten Projekten zu unterstützen, die etwas verändern können.“ Ludmila Kozlova (CZ)
Am zweiten Tag der Konferenz traten zwei Bürgermeister und zwei Schülerinnen in einen Dialog über ihre Vision für eine klimaneutrale Zukunft.
Besonders inspirierend waren die Träume der jungen Schülerinnen für die Zukunft, die wiederaufleben ließen, wofür Politiker stehen sollten, wenn es um das Thema Klima geht.
- „Ich wünsche mir eine Gemeinschaft, die im Einklang mit der Natur lebt! Wir denken manchmal, dass der einzelne nichts bewirken kann, aber wenn jede/r in seinem Leben etwas ändern würde, um nachhaltig zu sein, kann es wirklich einen großen Unterschied machen hin zu einer einer nachhaltigen Zukunft.“ Ludmila Kozlova (CZ)
- „In meiner Vision von 2050 werden wir in einer anderen Welt leben, die nachhaltiger, sozialer, bunter und verkehrsarmer ist – dafür mit mehr Naturgeräuschen.“ Greta Lohrenz (DE)
Darüber hinaus tauschten sich die jungen Klimaschützer*innen aus Bulgarien, Rumänien, Tschechien und Deutschland am Nachmittag untereinander über ihre Erfahrungen in Klimaschutzprojekten an ihren Schulen in ihren Ländern aus und diskutierten verschiedene Fragen, z. B.
- Hast du deiner Meinung nach etwas durch deine Klimaschutzaktivitäten bewirkt? Wenn ja, was hast du erreicht?
- Was tust du, um andere Schüler für das Klimahandeln zu motivieren?
- Was sind für dich weitere Schwierigkeiten und Hindernisse bei der Umsetzung von Klimaschutz(Aktivitäten)?
- Was sollte deiner Meinung nach (noch) an deiner Schule für den Klimaschutz getan werden?
Außerdem hatten die jungen Menschen im Anschluss die Gelegenheit Fragen an kommunale bzw. politische Vertreter ihres Landes zu richten wie
- Fallen Ihnen Möglichkeiten ein, die Klimaschutzprojekte an unseren Schulen mehr zu unterstützen?
- Wäre es möglich, mehr Veranstaltungen in unserer Kommune zu organisieren, um die Öffentlichkeit für die Klimakrise zu sensibilisieren?
Neben den oben beschriebenen Programmpunkten mit Schüler*innen gab es auf der Konferenz weitere Veranstaltungsangebote zu Themen wie
- partizipative Ansätze zur Reduzierung der Nutzung von Autos
- Good Practice von Energiemanagement-Systemen
- Tipps und Erfahrungen zum erfolgreichen Aufbau von Strukturen für kollaborativen Klimaschutz (innerhalb der Verwaltung und mit der lokalen Industrie)
- Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in europäischen Kommunen (im Zusammenhang mit dem EU-Aufbauplan)
von denen die 178 Teilnehmer*innen wählen konnten.
Natürlich war es sehr schade, dass das UfU nicht mit allen Projektbeteiligten den Abschluss dieses erfolgreichen Projekts in Präsenz feiern konnte. Gleichzeitig ermöglichte das digitale Format die Teilnahme von verschiedenen Interessengruppen und Personen, die eventuell nicht die Möglichkeit gehabt hätten nach Prag (dem ursprünglich geplanten Veranstaltungsort) zu fahren, wie z. B. einigen Schulen und deren Schüler*innen; und das Format ließ außerdem eine größere Teilnehmerzahl zu.
Erfreulicherweise ist es insgesamt mit der „Final Conference“ gelungen das Lernen von Kollegen zu ermöglichen, die nächsten Schritte für lokales Klimahandeln auf der Grundlage von guten Verfahrensweisen (sogenannten „Good Practices“) zu festigen und Dialoge und das Netzwerken mit Gleichgesinnten zu fördern.
„Ich bin nach dieser Konferenz sehr optimistisch, dass es gute Dinge gibt, die vor uns liegen.“ Camille Serre, Projektkoordinatorin bei adelphi.