11. Juni 2021

Es gibt in Deutschland Pflanzen- und Tierarten, die sich hier zwar ausgesprochen wohl fühlen, eigentlich aber nicht hierher gehören. Sogenannte gebietsfremde Arten nennt man Neobiota. Nicht jede dieser gebietsfremden Arten ist per se schlecht, allerdings verhalten sich manche invasiv. Da sie in einem fremdem Ökosystem auf wenig Konkurrenz oder Fressfeinde stoßen, breiten sie sich stark aus und gefährden die heimische Flora und Fauna.

Die Ausbreitung dieser Arten zu überwachen ist schon lange die Aufgabe unseres Korina-Projekts in Sachsen-Anhalts. Die invasiven Neophyten werden dokumentiert und ihre Verbreitung in Karten genau festgehalten. Die Neophyten zu finden ist aber nicht immer einfach. Besonders bei Pflanzen wird eine genaue Artenkenntnis benötigt und gerade wenn die Pflanzen noch sehr klein sind, kann man sie leicht verwechseln. Noch dazu wachsen Pflanzen nicht immer zugänglich am Wegesrand, sondern oft an Orten, die leicht übersehen werden. Also holt sich das UfU gemeinsam mit dem UFZ und dem Wildlife Detection Dogs e.V Hilfe bei flauschigen Vierbeinern mit einer besonders guten Nase.

Hunde eignen sich perfekt für die Suche nach invasiven Arten. Mit ihren feinen Nasen können sie Pflanzen wesentlich besser aufspüren und unterscheiden als der Mensch. Das Projekt IGAMon-Dog bildet in den nächsten Jahren die geselligen Vierbeiner mit ihren Hütern zu Artenspürhunden aus. Das Tolle dabei: Wir verwenden normale Haushunde. Es kann also jeder mitmachen, vorausgesetzt der Hund bringt bestimmte Fähigkeiten mit und ist lernwillig. In einer gemeinsamen Ausbildung mit den anderen Hundehalter*innen verwandeln sich die Hunde in echte Spürhunde und spüren dann gemeinsam mit den Halter*innen invasive Arten auf.

Das Ziel ist eine bessere Kenntnis der Fundorte und des Ausbreitungsverhaltens dieser Arten.

Das Projekt hat eine Laufzeit von April 2021 bis September 2024 und wird im Rahmen des Förderbereichs Bürgerforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.