05. Juli 2023
Pressemitteilung: IGAMon-Dog gewinnt 2. Platz beim Umweltpreis Sachsen-Anhalt
Das Bürgerwissenschaftsprojekt IGAMonDog des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen (UfU), Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und Wildlife Detection Dogs e.V., wurde mit dem zweiten Platz des Umweltpreises Sachsen-Anhalts ausgezeichnet. In dem Projekt werden private Hundehalter*innen und deren Hunde zu ehrenamtlichen Artenspürhundeteams ausgebildet, um invasive Arten zu finden.
Das Projekt IGAMonDog wird in Kooperation mit, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und dem Verein Wildlife Detection Dogs e.V. seit April 2021 umgesetzt. Private Hundehalter*innen werden in diesem Projekt gemeinsam mit ihren Hunden zu ehrenamtlichen Artenspürhundeteams ausgebildet. Das Pilotprojekt soll testen, inwiefern sich das zeitintensive Ausbildungskonzept für das Monitoring von invasiven Arten, im ersten Schritt Pflanzenarten, eignen. Die ersten Teams der beiden Ausbildungsjahrgänge konnten schon erfolgreiche Feldeinsätze durchführen und ihre Zielarten mit den Hunden kartieren.
Invasive gebietsfremde Arten sind nichtheimische Arten, welche sich in den Gebieten in die sie verschleppt wurden dominant ausbreiten können. Somit besteht die Gefahr, dass heimische Pflanzen und Tiere, die in empfindlichen Ökosystemen stark voneinander abhängig sind, verdrängt oder auch die Gesundheit von Menschen eingeschränkt wird. Um die Verbreitung invasiver Pflanzenarten eindämmen zu können, sind Informationen über das Vorkommen und zur Ausbreitung erforderlich. Bürgerwissenschaften können die Wissenschaft bei der Forschung nach diesen Fragestellungen großflächig unterstützen, wie in diesem Fall bei der Kartierung von invasiven Pflanzen.
Das Projekt findet schwerpunktmäßig in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Berlin statt und das Projekt IGAMon-Dog hat sich aus diesem Grund für den Umweltpreis Sachsen-Anhalt beworben. Der Umweltpreis wird seit 27 Jahren von der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz (SUNK) des Landes vergeben; er ist 2023 mit insgesamt 20.000 Euro dotiert – das Umweltministerium steuert in diesem Jahr 5.000 Euro bei. Das Motto lautete „Innovativ für die Umwelt“; gesucht waren „Umweltvisionäre“ mit frischen Ideen, innovativen Projekten oder neuartigen Ansätzen. Für den zweiten Platz erhält das Projekt IGAMon-Dog 5.000 Euro Preisgeld.
Wir danken der Jury für die Auszeichnung dieses Herzensprojekts und all unseren Projektteilnehmer*innen für ihre Unterstützung. Bei ausreichender Förderung und Finanzierung hat das Projekt ein großes Potential zur Skalierung. Es werden ca. 10 Millionen Hunde in Deutschland gehalten. Sollte nur ein kleiner Bruchteil davon gemeinsam mit ihren Halter*innen zu solchen Artenspürhunden ausgebildet werden, könnten Forschung und Behörden mit deutlich mehr Daten über das Vorkommen und die Ausbreitung verschiedener IGA in unseren Ökosystemen versorgt werden.