Mit dem beschlossenen Ende der Braunkohle ist der Strukturwandel im Mitteldeutschen sowie im Lausitzer Revier in vollem Gange und mit ihm die Frage, wie die Zukunft dieser Regionen gestaltet wird. In Cottbus, Halle und vielen weiteren Orten sind derzeit intensive Aushandlungsprozesse im Gange, die maßgeblich über die Entwicklung und Zukunftschancen der jungen Generation entscheiden. Zwar werden vielerorts neue Projekte und Vorhaben angestoßen, doch die Perspektiven junger und gesellschaftlich ausgeschlossener Menschen kommen dabei noch zu selten oder zu wenig zum Tragen. Auch sozial-ökologische Aspekte werden häufig nachrangig behandelt. Viele Jugendliche möchten Veränderung aktiv mitgestalten, stoßen dabei aber auf Barrieren: fehlende Informationen, mangelnde Beteiligungsmöglichkeiten, komplizierte Wörter (wie “Strukturwandel”) und Prozesse, mangelnde Unterstützung und zu wenig Freiräume, nicht ernst genommen zu werden sowie auch der Eindruck, auf politische Entscheidungen nur wenig oder keinen Einfluss zu haben.
Das Projekt RevierUPGRADE 2.0 setzt genau hier an. Für das Projektteam aus BUNDjugend Brandenburg und dem UfU ist wichtig, die Ideen und Visionen junger Menschen für eine sozial-ökologische Entwicklung zu stärken. Das Projekt knüpft an die Erfahrungen aus dem Projekt RevierUPGRADE. Wir. Jetzt. Nachhaltig. an und richtet den Blick erneut auf die Städte Cottbus und Halle (Saale). Gemeinsam mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 27 Jahren wollen wir ausprobieren, voneinander lernen und zeigen, wie Aspekte des Wandels vor Ort ökologisch, sozial und gerecht gestaltet werden können.
Im Mittelpunkt des Projekts steht das Thema Wasser(gerechtigkeit): Wasser ist unsere Lebensgrundlage und in Zeiten des Klimawandels ein Schlüssel für zukunftsgerechte Stadtentwicklung, Biodiversität und Lebensqualität. Besonders in Regionen, in denen durch den früheren Kohleabbau Grundwasser abgesenkt wurde und neue wasserintensive Industrien entstehen, braucht es Ideen für einen verantwortungsvollen Umgang mit dieser Ressource. Noch besteht die Spree beispielsweise knapp zur Hälfte aus Wasser des Braunkohletagebaus. Der künftige absehbare Mangel setzt sich bis nach Berlin fort.
Wir fragen uns: Wie kann eine klimagerechte und lebenswerte Zukunft in Halle und Cottbus aussehen? Was bedeutet der Strukturwandel konkret in unseren Stadtteilen? Was passiert eigentlich mit den Tagebauflächen? Wie können wir die Zukunft selbst in die Hand nehmen? Welche Verantwortung tragen wir alle für einen bewussten Umgang mit Wasser als kostbare Ressource?
Diesen und vielen Fragen widmen wir uns in unterschiedlichen Formaten. In zweitägigen Future Labs lernen die Teilnehmenden regionale Wandelakteur*innen kennen, sind bei inspirierenden Exkursionen dabei und entdecken eigene Ideen sowie neue Formen des Engagements. In praktischen Hands-On-Workshops werden Flächen gemeinsam ökologisch aufgewertet, zum Beispiel durch Blühstreifen oder Klimabeete. Eine Gesprächsreihe rund um das Thema Wasser bietet Raum für Wissen, Austausch und neue Perspektiven. Und mit einer digitalen Strukturwandel-Action-Map machen wir sichtbar, wo in beiden Städten bereits Wandel passiert und wo junge Menschen aktiv werden können. Nebenbei lernen wir dabei, dass Mapping-Methoden viele Potenziale einer anderen Auseinandersetzung mit Raum in sich tragen.
Das Netzwerk junger Menschen, die ihre Stadt mitgestalten wollen und können, soll so Schritt für Schritt gestärkt werden.
Laufzeit
10/2025 – 09/2028
Kooperationspartner
BUNDjugend Brandenburg

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Kontakt
Alina Beigang und Larissa Donges


