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20. Mai 2022

Am Freitag, den 20. Mai 2022 fand der Kick-Off Workshop zum „European Innovation Lab“ statt. Die Teilnehmer*innen des Contests werden in den nächsten drei Monaten ihre Entwürfe zu einer modernen Beteiligungsplattform für die Umweltverträglichkeitsprüfung ausarbeiten.

Beim European Innovation Lab handelt es sich um einen Wettbewerb für junge Menschen, die ihre fachliche und digitale Expertise einsetzen, um Beteiligung bürger*innen-freundlicher zu gestalten. Der Contest basiert auf der „digitalen formalen Öffentlichkeitsbeteiligung in Umweltfragen in der Europäischen Union“. Werden große Infrastrukturvorhaben (Autobahn, Kraftwerk, Fabrik etc.) in einem EU-Mitgliedsstaat geplant, fällt meistens eine sogenannte Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) an. Das Projekt wird also auf seine Auswirkungen für die Umwelt, Mensch und Tier geprüft. Die UVP dient damit als Instrument der Umweltvorsorge. EU-Bürger*innen haben das Recht, die Ergebnisse der UVP einzusehen und unter gewissen Kriterien auch Einwände zu erheben und sogar den Rechtsweg gegen das Vorhaben zu bestreiten.

Diese Rechte können jedoch nur wahrgenommen werden, wenn der Zugang zu diesen Informationen einfach und barrierearm gestaltet wird. Nicht nur durch die COVID-19-Krise ist es wichtig, dass Bürger*innen die Informationen zur UVP einfach digital abrufen können. Leider ist dies aktuell nicht der Fall: Die verschiedenen Portale der EU-Länder sind nicht einheitlich gestaltet, schwer auffindbar und einige Portale sind nur in der eigenen Landessprache verfügbar.

Um diese Portale weiterzuentwickeln und die Qualität von Bürger*innen-beteiligung zu heben, hat das UfU in seinem Projekt „Strengthening electronic participation rights in environmental protection in the European Union – at the same time further developing digital participation within the Aarhus Convention and the European Public Participation Directive (Aarhus-Strong)” einen Wettbewerb für sogenannte „Young Professionals“ aus allen EU-Mitgliedsstaaten integriert. Aufgabe der Teilnehmenden ist es, Ideen zur Gestaltung einer Plattform zu entwickeln, die den Anforderungen und Zielen einer modernen digitalen Öffentlichkeitsbeteiligung entspricht.

Der Kick-Off Workshop

Im Kick-Off Workshop wurden die Teilnehmenden mit spannenden Vorträgen in das Thema eingeführt und hatten die Möglichkeit, mit Hilfe von Design Thinking Methoden ein Problembewusstsein zu entwickeln und ihre ersten Ideen auszutauschen. Elisa Lironi, Programmdirektorin beim „European Citizen Action Service“ (ECAS) hat zu Potenzialen und Herausforderungen der digitalen Demokratie in Europa vorgetragen. Louisa Hantsche, Projektleiterin beim UfU e. V., hat die Teilnehmenden in den Rechtlichen Rahmen und die Anforderungen für UVP-Portale und Öffentlichkeitsbeteiligung eingeführt und Robert Bjarnason, Präsident und Mitbegründer der „Citizens Foundation“ in Island hat die Teilnehmenden an seinem Wissen zu Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Gestaltung von digitalen Beteiligungsplattformen teilhaben haben.

Bis zum 31. August 2022 haben die Teilnehmenden nun Zeit ihre eigenen Konzepte für eine digitale Beteiligungsplattform zu entwickeln. Eine Expertenjury wird das Gewinnerkonzept küren. Beim zweiten Workshop am 16. September 2022 haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihr Konzept vor einem interdisziplinären Fachpublikum vorzustellen. Höhepunkt der Veranstaltung wird die Preisverleihung sein.