Forderungen der deutschen Umweltverbände zum Europäischen Green Deal

09. November 2020

Im Dezember 2019 stellte die Europäische Kommission den EU Green Deal (EGD) vor. Unter der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wurden verschiedene Initiativen für eine klimaneutrale Europäische Union angekündigt. Dazu beziehen die deutschen Umweltverbände gemeinsam Stellung. Unter der Leitung des Deutschen Naturschutzrings (DNR) formulieren die verschiedenen Umweltverbände ihre Forderungen. Das UfU fordert in dem Papier vor allem bessere Beteiligung der Bürger*innnen und Umweltverbände durch Aarhus-Recht. Zu beachten sind hierbei Formen der Digitalisierung, der frühen Beteiligung und die Sicherung der Verbandsklage auf EU- und nationaler Ebene.

Das komplette Papier kann hier gelesen werden.


Erfolgsgeschichten aus den Klimaschutzkleinprojekten in Mittelvietnam

15. Oktober 2020

In unserem vom Klimafonds des Auswärtigen Amts geförderten Projekt zu lokalen Pilotmaßnahmen zur Sensibilisierung für den Klimawandel in Mittelvietnam ermutigt das UfU vier junge vietnamesische Projektteams, eigene Projektideen zu entwickeln und umzusetzen. Trotz der aktuellen Herausforderungen durch die Pandemie schreiten die Projekte erfolgreich voran. Die Projektteams haben News verfasst, um über den Stand und die jüngsten Erfolge ihrer Projekte zu informieren. Nachfolgend können Sie die News der Mangroven- und Biokohle-Projektteams lesen.

Freiwilligen-Sommerkampagne 2020 und Baumpflanzzeremonie in der Gemeinde Tan Ninh (verfasst von Hoang Anh Vu)

Am 02.08.2020 organisierten die Kommunistische Jugendunion HoChiMinh der Universität Quang Binh und die Jugendunion des Bezirks Quang Ninh eine Baumpflanzungszeremonie für die lokale Bevölkerung. Die Veranstaltung ist Teil eines Kleinprojekts zum Klimawandel, das vom Auswärtigen Amt, dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU, Berlin) und dem Mientrung Institute for Scientific Research (MISR, Stadt Hue) gefördert wird.

In seiner Rede bei der Baumpflanzungszeremonie erklärte Herr Hoang Anh Vu (Projektleiter), dass die Wiederherstellung des Gebietes entlang des Kien Giang Flusses in der Gemeinde Tan Ninh mit Mangrovenbäumen einen neuen landschaftlichen Wert schaffen und somit dem lokalen Ökotourismus dienen wird. Da die Bevölkerung so den Wert des Mangrovenwaldes erkennen wird, werden sie mehr Bäume pflanzen, um die Ausdehnung und Beständigkeit des Waldes weiter zu erhöhen.

An der Veranstaltung nahmen etwa 250 Freiwillige teil, unter ihnen Ortsansässige, Mitglieder der Kommunistischen Jugendunion HoChiMinh der Universität Quang Binh und Mitglieder der Jugendunion des Bezirks Quang Ninh. Während der Veranstaltung pflanzten die Freiwilligen insgesamt 1000 Mangroven entlang des Kien Giang Flusses in der Gemeinde Tan Ninh im Bezirk Quang Ninh.

Die Organisator*innen möchten allen Freiwilligen danken, die bei der Pflanzung teilgenommen haben. Unser besonderer Dank gilt dem Auswärtigen Amt, dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU, Berlin) und dem Mientrung Institute for Scientific Research (MISR, Stadt Hue) für die Unterstützung dieser Veranstaltung. Wir hoffen, in Zukunft mehr Bäume pflanzen zu können, um die Widerstandsfähigkeit der Gemeinde gegenüber dem Klimawandel weiter zu stärken.

Ofenbau und Biokohleproduktion im Dorf Krong Klang in der Provinz Quang Tri (verfasst von Nguyen Van Ky Truong)

Am 22. Juli 2020 wurde das Projekt „Pilotprojekt zur Umwandlung von landwirtschaftlichen Abfallprodukten in Biokohle zur Verminderung von Treibhausgasen und Steigerung von Ernteerträgen“ mit dem Bau des Ofens für die Produktion von Biokohle offiziell gestartet. Der Ofen besteht aus einem 200-Liter-Ölbehälter mit einem kleinen Deckel vorne und einem Metallschornstein hinten. Ein im Inneren des Behälters angebrachtes Metallgitter ermöglicht die Belüftung. Der Ofen wurde auf einen Betonsockel platziert und mit Ziegeln und Mörtel abgedeckt, um ihn vor schweren Witterungseinflüssen und Wärmeverlusten zu schützen.

Fünf Arten lokaler landwirtschaftlicher Abfallprodukte wurden für die Herstellung von Biokohle verwendet, darunter Kajeput, Zitronengras, Basilikum, Ingwer und Kurkuma, alle in Form von Weichholz. Es wird geschätzt, dass im Projektgebiet monatlich 25 Tonnen dieser Abfälle in die Umwelt entsorgt werden und die lokalen Luft- und Wasserressourcen verschmutzen.

Vom 22. Juli bis zum 6. August produzierten wir die Biokohle, doch die erzeugte Menge entsprach aufgrund des schlechten Wetters und Schwierigkeiten beim Verbrennungsprozess im Brennofen nicht den Erwartungen. Glücklicherweise war eine solche anfängliche Herausforderung bald vorüber, nachdem das Team Erfahrungen in der Arbeit mit einer neuen Technologie sammelte.

Das Team beschloss dann, die soziale Distanzierungsphase zu nutzen, um mit den Anbauversuchen mit der produzierten Biokohle als Dünger zu beginnen. Wir begannen mit 4 verschiedenen Proben von Erdnusspflanzen (eine reine Bodenprobe, eine 2%ige Biokohle-Erde-Mischung, eine 2%ige Biokohle-7%ige Komposterde-Mischung und eine 7%ige Komposterde-Mischung). Das Projektteam plant, mit insgesamt 24 Pflanzenproben fortzufahren, die alle 4 Verhältnisse der Biokohle-Mischung in einem größeren Maßstab für drei Pflanzenarten (Basilikum, Ingwer und Erdnuss) testen. Die Wachstumsuntersuchung wird zweimal monatlich auf der Grundlage von Pflanzenwachstumskriterien wie Stammstärke, Pflanzenhöhe und Anzahl der Blätter durchgeführt.


Umweltklagen auf EU-Ebene - Drittes digitales Aarhus-Werkstattgespräch

18. September 2020

Das Fachgebiet für Umweltrecht & Partizipation lädt zum 3. digitalen Werkstattgespräch zu den Herausforderungen der Umsetzung der Aarhus-Konvention auf europäischer Ebene ein.


Veranstaltungsreihe 2020/2021
Herausforderungen der Umsetzung der Aarhus-Konvention auf europäischer Ebene (EU-AarKo)
Wann: Frühjahr 2020 bis Herbst 2021
Wo: Berlin, Lissabon und Ljubljana

Im Zuge des Projektes Europäische Implementierung der Aarhus-Konvention im digitalen Zeitalter (EU-AarKo)“ bietet das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU) e.V. während der EU-Ratspräsidentschaft der vier Mitgliedstaaten Kroatien, Deutschland, Portugal und Slowenien einen Raum für die europäische Zivilgesellschaft und Expert*innen des Umweltrechts, sich bezüglich des fehlenden wirksamen Zugangs zu Gericht auf EU-Ebene auszutauschen und zu positionieren (Beschwerdeverfahren ACCC/C/2008/32 vor dem Aarhus Convention Compliance Committee).

Insgesamt finden fünf Veranstaltungen in Deutschland, Portugal und Slowenien statt. Am 11. Mai 2020 und 30. Juni 2020 nahmen Aarhus-Interessierte aus Deutschland und Belgien an den ersten beiden digitalen Werkstattgesprächen teil. Im November 2020 findet das nächste virtuelle Werkstattgespräch in englischer Sprache statt. Im Frühjahr 2021 erfolgt ggf. ein weiteres Werkstattgespräch in Lissabon, Portugal. Bevor Ende des Jahres eine Abschlussveranstaltung in Berlin die Veranstaltungsreihe abrundet, plant das UfU im Herbst 2021 eine fünfte Gesprächsrunde in Ljubljana, Slowenien.


3. Digitales Werkstattgespräch
Wann: 17. November 2020, 14.00-17.00 Uhr
Wie: Zoom-Meeting

Hiermit möchten wir euch recht herzlich zu unserem 3. digitalen Aarhus-Werkstattgespräch (engl.) einladen, das 17. November 2020, von 14.00 bis 17.00 Uhr als Zoom-Meeting ausgerichtet wird. Der Schwerpunkt des Gespräches wird darauf liegen, wie ein effektiver Zugang zu Gericht auf EU-Ebene aussehen könnte. Wir werden uns unter anderem über den Entwurf zum Verordnungsänderungsvorschlag zur Aarhus-Verordnung austauschen, der bis dahin veröffentlicht werden soll. Ziel des Werkstattgespräches ist, ein gemeinsames Positionspapier zu erarbeiten.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Bitte meldet euch dafür mit einer kurzen E-Mail mit dem Betreff „Ja, drittes Werkstattgespräch“ an (larissa.donges@ufu.de), wenn ihr gerne daran teilnehmen möchtet. Das detaillierte Programm und die Anmeldeinformationen erhalten alle interessierten Teilnehmenden als E-Mail.

Solltet ihr inhaltliche Rückfragen zum Werkstattgespräch haben, könnt ihr gerne unsere Kollegin Kathleen Pauleweit (kathleen.pauleweit@ufu.de) kontaktieren.

Mehr Informationen zur Aarhus Konvention und den Werkstattgesprächen findet ihr hier.


In Zeiten von COVID-19: UfU fordert CO2-Messgeräte und intensive Aufklärung an Schulen zum Thema Lüften

26. August 2020

Nach etwa 30 Minuten ist die Luft in einem Klassenraum verbraucht. Es folgen Kopfschmerzen, Unkonzentriertheit, Unruhe und in Zeiten der COVID-19-Pandemie auch erhöhte Ansteckungsgefahr. Richtiges Lüften ist deshalb unbedingt notwendig.

Gerade in Schulen herrscht durch schlechte Luftqualität eine erhöhte Ansteckungsgefahr mit dem COVID-19-Virus. Doch für richtiges Lüften fehlt es oft an Wissen und Möglichkeiten. Im Hintergrundpapier fordert das Unabhängige Institut für Umweltfragen die Bildungsträger zu intensiver Aufklärungsarbeit und investiven Maßnahmen an den Schulen auf, um das Ansteckungsrisiko zu mindern.  Das UfU veröffentlicht zu dem Thema außerdem eine Pressemitteilung.


Bild von Quizkarten, die mit der Hand festgehalten werden

Fernunterricht: Auswirkungen von Corona auf den Klimaschutz

20. April 2020

Im Fachgebiet Energieeffizienz und Energiewende wurde eine kleine Methode entwickelt, um die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf den Klimaschutz zu beleuchten. Wir haben verschiedene Medien zu diesem Thema zusammengestellt. Aufgabe der Schüler*innen ist es, auf Basis der Medien 3 Quizfragen zu entwerfen. Die Lehrkraft kann mit einer Auswahl der Quizfragen ein „Kahoot!-Quiz“ entwerfen, das die Schüler*innen dann gemeinsam online spielen können.

Entwickelt wurde die Methode für Schüler*innen der 9. und 10. Klasse.

 

Ablauf:

1. Die Schüler*innen wählen zwei der vorgeschlagenen Medien aus und lesen, schauen oder hören sie sich an.

 

2. Die Schüler*innen erstellen auf Basis der Medien drei Quizfragen!

  • Formuliert 3 Fragen und entwerft zu jeder Frage 4 Antwortmöglichkeiten. Markiert dabei die richtige Antwort! (Es kann auch mehrere richtige Antworten geben.)
  • Die Fragen und Antwortmöglichkeiten sollten so knapp wie möglich und verständlich formuliert sein.
  • Notiert bei jeder Frage, welche Quelle ihr dafür verwendet habt. Ihr könnt auch andere Quellen verwenden als die oben angegebenen, aber bitte verwendet nur seriöse Quellen und macht eure Quelle transparent!

 

3. Die Lehrkraft erstellt mit einer Auswahl der eingereichten Quizfragen ein Online-Quiz.

  • Unter www.kahoot.com können kostenlose Quizze erstellt werden.
  • Die Standard-Quizfrage (Frage und 4 Antwortoptionen) ist in der kostenlosen Variante enthalten. Aufgrund der derzeitigen Corona-Situation kann auch die sonst kostenpflichtige Version kostenfrei genutzt werden. Hier können auch andere Frage-Typen (offene Antworten, Umfrage etc.) verwendet werden sowie ist die Spieleranzahl unbegrenzt.
  • Wenn das Quiz erstellt ist, kann entweder live zu einem verabredeten Zeitpunkt gegeneinander gespielt werden. Oder die Schüler*innen bekommen einen Link zugesendet und können bis zu einer verabredeten Deadline das Quiz eigenständig spielen. Eine Auswertung kann im Anschluss rumgeschickt werden.

 

Viel Spaß dabei!


Unterrichtsmaterialien des Projekts KlimaMacher online

08. April 2020

Die vom Fachgebiet Klimaschutz und Transformative Bildung ausgearbeiteten Methodenanleitungen zum Thema klimafreundliches Berlin bzw. klimafreundliche Stadt sind nun online und stehen Interessierten zur freien Verfügung.

Die Lehrmaterialien sind im Jahr 2019 im Rahmen des Projektes KlimaMacher in Zusammenarbeit mit dem Infralab entstanden. Das Infralab ist ein Co-Working und Co-Creation-Projekt der Berliner Infrastrukturunternehmen: BSR, BVG, Berliner Wasserbetriebe, GASAG, Stromnetz Berlin und Vattenfall Wärme Berlin. Während die beteiligten Projektpartner*innen entsprechende Informationen und aktuelle Beispiele bezüglich der Infrastruktur in Berlin bereitgestellt haben, hat das Team des Fachgebiets Klimaschutz und Transformative Bildung das didaktische Konzept für eine Projektwoche zu den Themen: Wasser, Energie, Mobilität sowie Abfall & Ressourcen entwickelt.

Die Projektwoche setzt sich aus verschiedenen Modulen zusammen, so dass Lehrkräfte nicht an eine Durchführung der ganzen Woche gebunden sind, sondern sich für ihren Unterricht relevante Themen heraussuchen können. Kernelemente der Leitfäden sind die Themen: Klima, Klimawandel, die Funktionsweise einer Stadt und die Notwendigkeit des Zusammenspiels der verschiedenen Infrastrukturen. Für die Entwicklung eigener, kreativer Projekte seitens der Schüler*innen wird die Methode der Zukunftswerkstatt verwendet.

Die Methodenanleitungen zur Projektwoche stehen auf folgender Seite zur freien Verfügung:
klimamacher.berlin/seid-klimamacher

mehr Informationen zum Infralab finden Sie hier:
infralab.berlin/


Teilnehmende für das Projekt KlimaGesichter gesucht

28. Januar 2020

Für unsere Multiplikator*innenausbildung im Projekt KlimaGesichter haben wir aktuell noch freie Plätze für Interessierte. An fünf verschiedenen Wochenenden im Jahr 2020 möchten wir Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund oder ehrenamtliche Flüchtlingshelfer*innen zu Klimawandelbotschafter*innen ausbilden.

Ziel des Projektes ist es, dem Klimawandel ein Gesicht zu geben. Durch interkulturellen Austausch an und mit verschiedenen Bildungseinrichtungen und durch persönliche Erfahrungen kann die Klimakrise aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und so gemeinsam Aktionen für klimabewusstes Handeln getroffen werden.

Durch die Kooperation mit verschiedenen Bildungsträgern werden den Teilnehmenden neue Berufsperspektiven und Zugänge zu beruflichen Tätigkeitsfeldern eröffnet.

Was erwartet euch in den Qualifizierungsworkshops:

In Blockseminaren in und um Berlin tauschen wir uns mit den Teilnehmenden zu Vorwissen und Erfahrungen rund um Klima und die aktuellen Veränderungen hier und in den jeweiligen Heimatländern aus. Die Themen: Ernährung & Landwirtschaft, Energie, Abfall & Ressourcen und schlussendlich Klimaschutz im Alltag werden betrachtet. In jedem Bereich werden verschiedene Handlungsoptionen und inspirierende Beispiele vorgestellt und die Teilnehmer*innen befähigt, eigene Konzepte für die selbständige Umsetzung von Klimaworkshops.

Im Rahmen der Bildungstour 2020/21 können die neu ausgebildeten Klimabotschafter*innen ihre Workshopkonzepte selbst testen und als Seminare oder Projekttagen an Schulen oder im Rahmen interkulturelle Projektwochen durchführen.

Die Qualifizierungsworkshops sind in fünf Module gegliedert und finden jeweils von Donnerstag bis Sonntag statt. Alle für die Teilnehmenden anfallende Kosten können vom Projektträger übernommen werden.

Seminardaten:

  1. – 29. März 2020 Einstiegsseminar.
    Einführung in das Thema Klima & Klimawandel sowie Einführung in Workshopdidaktik
  2. – 26. April 2020 Station Energie.
    Zukunftswerkstatt zum Thema Energiewende. Anwendung des erworbenen Wissens in Filmspots. Kreativwerkstatt.
  3. – 17. Mai 2020 Fachexkursion.
    Ausflug nach Bremerhaven, Best Practice Beispiele direkt vor Ort.
  4. – 7. Juni 2020 Klimaschutz im Alltag. Input rund um die Themen Mobilität, Abfall/Ressourcen, Ernährung sowie Konzepterstellung für Bildungsveranstaltungen
  5. – 16. August 2020 Praxisbezug.
    Strategieentwicklung für die Umsetzung eigener Projekte sowie Netzwerktreffen mit verschiedenen Bildungsträgern.

Wer sich für eine Teilnahme am Projekt interessiert kann sich per Email oder telefonisch melden bei:

Ulrike Koch
Ulrike.koch@ufu.de
+49 (0)30 42 84 993 23

mehr Informationen unter: www.klimagesichter.de