Klimavereinbarung in Schulen - Schülerinitiativen finden Gehör
2. September 2021
Handeln! Nicht nur planen, sondern auch machen! Wie oft erwarten wir als Gesellschaft, dass auch mal gehandelt wird und nicht nur geredet oder geplant. Wie also werden Menschen zum Handeln motiviert? Wie schafft man es, dass Menschen die Dinge selbst in die Hand nehmen? Indem ich die Voraussetzungen dafür schaffe!
Genau dies findet jetzt mit der Klimavereinbarung für Berliner Schulen statt. Die Themen Klimaschutz und Klimawandel sind vor Allem für jüngere Generationen wichtige Themen des Alltags, das zeigten die vielen Schulstreiks in den vergangenen Jahren. Die Idee hinter der Klimavereinbarung ist, den Schüler*innen ein Instrument an die Hand zu geben, mit welchem Sie selbst etwas für den Klimaschutz an der eigenen Schule unternehmen können. Denn das Problem des Klimawandels wirkt oft übermächtig, Strukturen erscheinen zu kompliziert um sie zu verändern und die Auswirkungen der eigenen Verhaltensänderung auf das Problem erscheinen einem dagegen viel zu klein.
Die neue Klimavereinbarung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie ermöglicht es Schüler*innen eine verbindliche Vereinbarung mit ihrer Schule zu treffen, dass die eigenen Klimaschutzinitiativen durchgeführt werden. Die Schüler*innen haben also die Möglichkeit, eigene Initiativen zum Klimaschutz an ihrer Schule ins Leben zu rufen und diese mit Hilfe der Schule durchzuführen. Die Schule, ein bürokratisch erscheinendes System, wird durch die Klimavereinbarung zum Partner der Schüler*innen.
Durch die Klimavereinbarung soll außerdem der Einfallsreichtum, lösungsorientiertes Denken und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung bei Schüler*innen gestärkt werden. Das UfU als ein Beiratsmitglied war bei der Ausarbeitung der Klimavereinbarung mit der Senatsverwaltung, Vertreter*innen des Landesschülerausschusses, Fridays for Future Berlin und der BUNDjugend beteiligt. Florian Kliche, Geschäftsführer vom UfU: „Wir finden es wichtig, dass Schüler*innen die Möglichkeit bekommen, eigenständiges Handeln in Bezug auf Klimaschutz zu entwickeln. Das ist der erste Schritt um Veränderung zu bewirken. Dass die Schule ihnen dabei helfend zur Seite steht fördert nicht nur Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein, sondern auch Vertrauen in unser Bildungssystem“.
Mehr Infos zur Klimavereinbarung gibt es hier: Klimavereinbarung
Kleine Vereine unterstützen - mit dem Umwelteuro

05. August 2021
Florian Kliche, Geschäftsführer vom UfU ist ehrenamtlich Beiratsmitglied beim Umwelt€uro. Was er dort macht und was der Umwelt€uro ist, erklärt er uns in einem kurzem Interview.
UfU: Lieber Florian, du bist seit 2019 Beiratsmitglied im Projektbeirat vom Umwelt€uro. Was ist der Umwelt€uro und wie kommt es dazu?
Florian Kliche: Zunächst muss man wissen, dass es in Berlin einfach unglaublich viele gemeinnützige Organisationen gibt, die gute Ideen und Projekte haben und sich für diese Stadt einsetzen. Gleichzeitig ist das Pflaster gerade für die kleinen Initiativen wie Nachbarschaftsgärten, gemeinnützige Werkstätten oder Bildungsinitiativen hart. Viele Vereine benötigen regelmäßig Spendengelder und überleben nur durch ehrenamtliche Helfer, die in ihrer Freizeit die Vereine unterstützen. Der Umwelt€uro ist eine Aktion des Berliner Unternehmens GASAG, koordiniert durch Berlin 21 e.V., um genau diese kleine Initiativen und Projekte in Berlin zu fördern.
UfU: Wie funktioniert der Umwelt€uro?
Florian Kliche: Als gemeinnützige Organisation kann ich mich mit meiner Initiative beim Umwelt€uro bewerben. Zum Beispiel haben sich bereits Initiativen zum Schutz von Stadtbäumen, zum Anpflanzen von Gemüse für Kinder oder zum Reparieren von Spendenfahrrädern angemeldet. Die Bedingung ist, dass das Projekt einen Umweltbezug und einen Berlinbezug hat. Wir als Projektbeirat schauen uns die eingegangenen Bewerbungen an und nehmen sie dann in die Aktion mit auf.
UfU: Ist ein Projekt in die Aktion mit aufgenommen, wie geht’s dann weiter?
Florian Kliche: Jetzt kann das Sammeln beginnen. Die GASAG stellt 50.000 Euro für die Aktion bereit. Welche Initiative wieviel Geld bekommt, entscheiden die Verbraucher über die Umwelt€uro-Codes. Diese Codes gibt es bei verschiedenen GASAG-Aktionen und auch bei den Initiativen. So können Verbraucher entscheiden, welche Initiative sie unterstützen möchten.
UfU: Du bist gleichzeitig Geschäftsführer beim UfU. Warum liegt dir die Aktion am Herzen?
Florian Kliche: Ich bin in einer sehr guten Position. Das UfU hat inzwischen fast 40 hauptberuflich bei uns arbeitenden Mitarbeitende. Dadurch sind wir in der Lage an komplizierten Ausschreibungen teilzunehmen und uns auf große Töpfe zu bewerben. Man darf aber nicht vergessen, dass es viele Vereine und Initiativen gibt, die diese Chance nicht oder noch nicht haben. Deshalb finde ich es wichtig, diese Aktion zu unterstützen.
UfU: Gibt es noch freie Plätze für Initiativen?
Florian Kliche: Ja, man kann sich immer noch bewerben. Wir freuen uns über weitere tolle Projekte und Initiativen die an der Aktion mitmachen möchten.
Zur Aktion geht es hier: https://unternehmen.gasag.de/nachhaltigkeit/umwelteuro
KlimaGesichter: Fachwerkstatt in Bremerhaven

02. August 2021
Fachwerkstatt in Bremerhaven – Unser Klimagesichterprojekt geht in die letzte Runde.
Das große Finale: Nach 1,5 Jahren gemeinsamer Arbeit, vielen Workshops und erfolgreichem Einsatz wurden 45 Menschen aus 23 Nationen zu Klimabotschaftern qualifiziert. Das Projekt, über welches wir schon öfter berichtet haben, bildet Menschen mit Migrationshintergrund und Fluchtgeschichte zu Klimabotschaftern aus. Denn schon heute beeinflusst der Klimawandel das Leben vieler Menschen und ist eine der Hauptursachen für Flucht. Diesen Menschen werden im Projekt die Kernkompetenzen vermittelt, um als Klimabotschafter von den Auswirkungen des Klimawandels in ihren Ländern zu berichten und Workshops zu diesem Thema abzuhalten.
Am letzten Workshopwochenende dieses Projekts trafen sich unsere 45 Klimagesichter zum ersten Mal in Person in Bremerhaven und setzten sich gemeinsam mit drängenden Fragen auseinander, die ihre Heimatländer bestreffen: Klimakapriolen der Erde, Geschichten des Gelingens des Klimawandels, Klimakommunikation oder auch die Arbeitsmarktsituation für Geflüchtete/Migrierte und eine Beratung.
Den krönenden Abschluss des Wochenendes bildete die Verleihung der Zertifikate. Nach nun 1,5 Jahren gemeinsamen Austauschs und voneinander lernen kommt die Weiterbildung zur Klimabotschafter*in nun zu einem Ende. Der offizielle Abschluss des Projektes „KlimaGesichter- Interkulturelle Umweltbildung“ wird die Abschlusskonferenz im am 11.11.2021 in Bremerhaven sein.
Mehr Informationen zu diesem Projekt gibt es hier: https://www.ufu.de/projekt/klima-gesichter-2/
Europäische Umweltpolitik beeinflussen - neue Kurzfilme

12. Juli 2021
Welche Möglichkeiten gibt es, sich auf EU-Ebene für den Umweltschutz einzusetzen und Einfluss auf Umweltpolitik sowie relevante Rechtssetzungsprozesse zu nehmen? Vier neue Kurzfilme des UfU erklären die Bedeutung der Aarhus-Konvention und deine Informations-, Beteiligungs- und Klagerechte auf EU-Ebene.
Die Aarhus-Konvention: Ein umweltvölkerrechtlicher Vertrag, der die Zivilgesellschafft im Umweltbereich stärken und die Möglichkeit der Beteiligung schaffen soll. Die Aarhus Konvention ist der erste umweltvölkerrechtliche Vertrag, der internationale Mindeststandards für den Zugang aller Menschen zu Umweltinformationen setzt, die Beteiligung an umweltrelevanten Entscheidungen regelt und den Zugang zu Gerichten bei Umweltbelangen verankert. Wie das funktioniert hat das UfU versucht in Kurzfilmen verständlich zu machen.
Die ersten beiden Filme sind inzwischen online und führen in das Thema ein und gehen der Frage nach, was man unter Umweltinformationen versteht und wie man sie von EU-Organen, also z.B. von der Europäischen Kommission bekommt.
Die Aarhus-Konvention auf EU-Ebene 1: Einführung
https://www.youtube.com/watch?v=gusgm1o5szw
Die Aarhus-Konvention auf EU-Ebene 2: Informationszugang
https://www.youtube.com/watch?v=gSb6HsUOsF0
Zwei weitere Kurzfilme, die die Beteiligungsmöglichkeiten und Klagrechte auf EU-Ebene erklären, werden im Herbst folgen.
Vier Pfoten und zwei Füße auf der Suche nach invasiven Pflanzenarten

11. Juni 2021
Es gibt in Deutschland Pflanzen- und Tierarten, die sich hier zwar ausgesprochen wohl fühlen, eigentlich aber nicht hierher gehören. Sogenannte gebietsfremde Arten nennt man Neobiota. Nicht jede dieser gebietsfremden Arten ist per se schlecht, allerdings verhalten sich manche invasiv. Da sie in einem fremdem Ökosystem auf wenig Konkurrenz oder Fressfeinde stoßen, breiten sie sich stark aus und gefährden die heimische Flora und Fauna.
Die Ausbreitung dieser Arten zu überwachen ist schon lange die Aufgabe unseres Korina-Projekts in Sachsen-Anhalts. Die invasiven Neophyten werden dokumentiert und ihre Verbreitung in Karten genau festgehalten. Die Neophyten zu finden ist aber nicht immer einfach. Besonders bei Pflanzen wird eine genaue Artenkenntnis benötigt und gerade wenn die Pflanzen noch sehr klein sind, kann man sie leicht verwechseln. Noch dazu wachsen Pflanzen nicht immer zugänglich am Wegesrand, sondern oft an Orten, die leicht übersehen werden. Also holt sich das UfU gemeinsam mit dem UFZ und dem Wildlife Detection Dogs e.V Hilfe bei flauschigen Vierbeinern mit einer besonders guten Nase.
Hunde eignen sich perfekt für die Suche nach invasiven Arten. Mit ihren feinen Nasen können sie Pflanzen wesentlich besser aufspüren und unterscheiden als der Mensch. Das Projekt IGAMon-Dog bildet in den nächsten Jahren die geselligen Vierbeiner mit ihren Hütern zu Artenspürhunden aus. Das Tolle dabei: Wir verwenden normale Haushunde. Es kann also jeder mitmachen, vorausgesetzt der Hund bringt bestimmte Fähigkeiten mit und ist lernwillig. In einer gemeinsamen Ausbildung mit den anderen Hundehalter*innen verwandeln sich die Hunde in echte Spürhunde und spüren dann gemeinsam mit den Halter*innen invasive Arten auf.
Das Ziel ist eine bessere Kenntnis der Fundorte und des Ausbreitungsverhaltens dieser Arten.
Das Projekt hat eine Laufzeit von April 2021 bis September 2024 und wird im Rahmen des Förderbereichs Bürgerforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Sie möchten sich mit Ihrem Hund bewerben? Hier geht’s zur Teilnahme: Teilnahme am Artenspürhundeprojekt
Unsere neuen Räume im Haus der Demokratie und Menschenrechte

- Juni 2021
Das UfU ist umgezogen. Die Adresse bleibt zwar dieselbe, aber im Haus der Demokratie und Menschenrechte befinden wir uns jetzt in neuen noch größeren Büroräumen. Für das UfU ist dieser Umzug in Zeiten von Corona und Homeoffice auch eine Investition in die Zukunft. Wir wachsen stetig und wenn wir glauben, dass Homeoffice nach der Pandemie weiterhin ein Thema sein wird, möchten wir unseren Mitarbeitenden auch in Zukunft die Möglichkeit geben, im Büro zu arbeiten.
Das UfU befindet sich jetzt im Mittel- und Hinterhaus auf der vierten Etage und führt damit auch zwei vorher getrennte Teile des Instituts wieder zusammen.
Teilweise sind wir noch mit dem Auspacken der Kisten beschäftigt, freuen uns aber jetzt schon über Besuch im Institut.
Prinzipien der Datennutzung für ein sozial-ökologisches Berlin

30. April 2021
Ecornet-Papier: Prinzipien der Datennutzung für ein sozial-ökologisches Berlin
Die innovative Nutzung von Daten hat ein enormes Potenzial, die sozial-ökologische Transformation in Berlin voranzutreiben. Unter anderem der öffentliche Nahverkehr, städtische Infrastrukturen sowie allgemein der Klima- und Gesundheitsschutz können von datengetriebenen Innovationen profitieren. Allerdings verwirklichen sich diese Gemeinwohlpotenziale nicht von selbst. Ohne politische Steuerung wird sich die Datennutzung stattdessen weiterhin vor allem an Profitinteressen orientieren. Es bedarf also einer nachhaltigkeitsorientierten Datenregulierung. Eine solche Regulierung ist eine komplexe Aufgabe, die unterschiedliche Ziele und Interessen im Blick haben muss. Die Formulierung von „Datenprinzipien“ kann hier Orientierung vermitteln und den Blick für Zielkonflikte schärfen.
Das vorliegende Hintergrundpapier (EcornetBerlin_Report4_Prinzipien der Datennutzung) untersucht daher vier unterschiedliche Diskurse um eine „gute“ Datennutzung aus sozial-ökologischer Perspektive und leitet daraus sechs Prinzipien für eine nachhaltigkeitsorientierte Datenregulierung in Berlin ab: individuelle Datensouveränität, Datentransparenz, Datensolidarität, Datensuffizienz, Datenverantwortung und öffentliche Datensouveränität. Diese Prinzipien werden abschließend auf die konkreten Handlungs- und Regelungsmöglichkeiten der Stadt Berlin bezogen.
Das Hintergrundpapier ist Teil des Ecornet-Projekts „Datengovernance und -regulierung für ein nachhaltiges Berlin“. Im Forschungsverbund Ecornet Berlin untersucht das UfU im Auftrag des Berliner Senats, wie eine gemeinwohlorientierte Datenregulierung für Berlin aussehen kann.
Kontakt: Dr. Johannes Franke
UfU-Vortrag: Prinzipien einer nachhaltigen Datenregulierung

07. April 2021
Wie kann eine nachhaltige Datenregulierung aussehen und an welchen Leitideen sollte sie sich orientieren? Über diese Frage sprach Dr. Johannes Franke am 30.03.2021 vor Vertreter*innen der Zivilgesellschaft auf dem Digital Social Summit. Der vollständige Vortrag kann hier angesehen werden.
Die Digitalisierung birgt enorme Chancen, aber auch Risiken für die sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft. So kann Künstliche Intelligenz (KI) den Klima- und Umweltschutz effektiver und effizienter machen, aber auch in den Dienst einer nicht nachhaltigen Konsum- und Profitsteigerung gestellt werden.
Welches Szenario Realität wird, hängt unter anderem von der Datenregulierung ab: Wer soll zu welchen Zwecken Zugriff auf welche Daten haben? Hier werden auf politischer Ebene derzeit wichtige Weichen gestellt. Die Zivilgesellschaft muss Einfluss darauf nehmen, dass sich eine künftige Regulierung an Prinzipien orientiert, die eine nachhaltige Datennutzung fördern: individuelle und öffentliche Datensouveränität, Datentransparenz, Datensolidarität, Datenverantwortung und Datensuffizienz.
Der Vortrag ist im Kontext des Projekts „Datengovernance und -regulierung für ein nachhaltiges Berlin“ entstanden. Im Forschungsverbund Ecornet Berlin untersucht das UfU im Auftrag des Berliner Senats, wie eine gemeinwohlorientierte Datenregulierung für Berlin aussehen kann.
Kontakt: Dr. Johannes Franke
Digitale Schüler*innenkonferenz in Bielefeld

17. März 2021
Einmal jährlich findet in die Bielefeld die Klimawoche statt. In dieser Woche finden Interessierte zahlreiche Veranstaltungen, Vorlesungen und Ausstellungen zum Thema Klimaschutz. Dieses Jahr wurde die Klimawoche Bielefeld aufgrund der Coronapandemie digitale veranstaltet. Am 17.3.2021 fand im Rahmen des Programms auch der Tag der Bildung statt, der besonders für Schüler*innen interessant ist. Dieses Jahr wurde eine digitale Schüler*innen-Klima-Konferenz zum Thema der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN durchgeführt.
Über 450 Schüler*innen, Lehrkräfte und andere Multiplikatoren sowie interessierte Personen aus verschiedenen Teilen Deutschlands und auch aus anderen Ländern nahmen daran teil. Mit dabei das Gymnasium Bethel, welches vom UfU im Three4Climate Projekt begleitet wird.
Organisiert wird die jährliche Veranstaltung vom Verein „KlimaWoche Bielefeld e.V.“. Das Hauptziel der Klimawoche besteht in der Verbesserung des Informationsgrades und der Gestaltungskompetenz der Bielefelder Bevölkerung hinsichtlich (lokaler) Maßnahmen, Ansätzen und Produkten des Klima- und Artenschutzes, der Energieeffizienz und der Förderung erneuerbarer Energien im Kontext von Bildung für Nachhaltigkeit.
Bei der von einer Schülerin und einem Schüler moderierten halbtägigen Klima-Konferenz wurden deshalb verschiedene Initiativen, Projekte und Aktionen von Schulen und anderen Einrichtungen vorgestellt. Den Teilnehmer*innen sollen dadurch Lösungen an die Hand gegeben werden, durch die der/die Einzelne in die Lage versetzt wird, selbstständig nachhaltig zu handeln.
Seinen Ursprung hat die gesamte Initiative unter anderem Jens Ohlemeyer, einem Lehrer der Friedrich-v.Bodelschwingh-Schulen, Gymnasium Bethel zu verdanken. Die Schule nimmt auch am sogenannten Three4Climate Projekt teil, bei dem sich Schulen aus Portugal, Slowenien und Deutschland im Rahmen der EU Trio-Ratspräsidentschaft über ihre Klimaschutzaktivitäten austauschen und auch andere ermutigen sollen, sich für den Klimaschutz einzusetzen. Dies hat mit der Teilnahme auch dieser Schulen an der Bielefelder Schüler*innen Klima-Konferenz bereits Früchte getragen.
Das UfU begleitet auf deutscher Seite die Aktivitäten der Schulen in diesem vom BMU geförderten Projekt.
Bürgerbeteiligung muss auch in der Pandemie möglich sein - Stellungnahme
19. Februar 2021
Mehr als 2000 Infrastrukturprojekte sind pro Jahr vom Planungssicherstellungsgesetz betroffen. Das bedeutet im Klartext, dass die Zivilgesellschaft bei über 2000 Vorhaben in der Regel die Möglichkeit zur Mitsprache haben muss. Diese Einwände müssen in Dialogform in sogenannten Erörterungsterminen gehört und beachtet werden.
Durch die Corona-Pandemie ist es im Moment nicht möglich, solch physische Veranstaltungen für die Bürger*innen zu organisieren. Das kann aber im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass die Bürger*innen dieses Recht nicht mehr wahrnehmen können. Im Gegenteil – Lösungen müssen gefunden werden.
Zur Verteidigung der Behörden ist natürlich zu sagen, dass eine Umstellung auf digitale Erörterungstermine besonders zu Anfang der Pandemie nicht zu erwarten war. Viele Behörden waren schlichtweg überfordert mit der neuen Situation. Doch jetzt, im Februar 2021, kann man andere Ansprüche stellen. Nachdem überall im Land Betriebe, Schulen und Privatpersonen auf digitale Konferenzen umstellen mussten und Bürger*innen von zu Hause aus arbeiten, kann man auch von den Behörden erwarten, dass diese Konferenzsysteme wie Zoom, MS Teams, Big Blue Button oder ähnliche eingerichtet haben.
Die Realität sieht anders aus: Die digitalen Portale der Behörden sind versteckt, die Dateien tragen kryptische Bezeichnungen und Einwände können lediglich schriftlich gemacht werden. Zumal nur ein Bruchteil der ca. 2000 Projekte überhaupt verfügbar gemacht wurde. Echte Bürgerbeteiligung sieht anders aus. Denn ein schriftlicher Einwand über eine vorgefertigte Maske ist nicht dasselbe, wie ein physischer Erörterungstermin.
Gemeinsam mit den Deutschen Naturschutzring, der Deutschen Umwelthilfe und Green Legal Impact fordert das UfU in seiner Stellungnahme, dass das zu verlängernde Planungssicherstellungsgesetz nicht nur verlängert, sondern auch weiterentwickelt wird.
Zur Stellungnahme geht es hier: Verlängerung_Planungssicherstellungsgesetz_Stellungnahme_UfU_DNR_DUH_GLI